Re: Lesenswerte Rezension - Teilhard de Chardin


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Abgeschickt von Walter Keil am 16 Dezember, 2011 um 15:05:12

Antwort auf: Re: Lesenswerte Rezension von Helmut Pfeifer am 15 Dezember, 2011 um 18:31:00:

Hallo, Herr Pfeifer,
hier fällt ein Stichwort in Ihrer Antwort:
Die katholische Kirche ist nicht auf die Brücke
eingegangen, die HvD damals mit dem Buch "Wir sind nicht nur von dieser Welt" gebaut hat.
Eine Brücke von der statischen Weltbühne zur dynamischen Weltentwicklung.

Dazu möchte ich folgendes anmerken:
Die Kirche, als hierarchische Organisation mit straffer Gliederung von oben nach unten, wird durch die Kräfte der Evolution selbst beschädigt. Eine Erosion mit zunehmender Geschwindigkeit ist zu beobachten.
Man kann ähnlich, wie beim Niedergang der kommunistischen Länder mit Gorbatschow sagen: „Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben!“
Nun, ein Vorläufer Hoimar von Ditfurth war Teilhard de Chardin, ein Jesuit und so eigentlich ein Mann der Kirche. Seine Synthese aus Evolutionstheorie und Theologie wurde von der Führung der Kirche in Rom verworfen. Das geschah in schon in den 30er und 40er Jahren des 20. Jhdts.. Der Gedanke Ditfurths, dass Evolution und Glauben sich eigentlich nicht ausschließen, war schon durch T. de Chardin in der Welt.
Er wird heute weltweit, wohl zurecht, als der wesentliche Visionär einer evolutionären Theologie und Philosophie angesehen.
Nur die Kirche schweigt diesen Mann nach wie vor tot.

Alle menschlichen Orientierungen und damit verbundene Organisationen stehen immer stärker vor der Herausforderung zwischen Bewahren und Verändern. Evolution bedeutet für uns immer, nichts bleibt wie es war. Und das mit zunehmender Geschwindigkeit.
Nur solange dieser Prozess unbewusst bleibt, lähmen sich die Vertreter konservativer und fortschrittlicher Kräfte in heftigen Grabenkämpfen zu sehr.

Das zentrale Problem für alle Kirchen und Glaubensgemeinschaften: Nur eine profunde Kenntnis der Wissenschaften und der Überlieferung kann über eine freie Diskussionskultur neue theologische Wege aufzeigen. Da das nicht wirklich stattfindet schaffen sie sich allmählich ab.

Mit freundlichen Grüßen
Walter Keil

Wer auch immer nun diese Website betreut, dem sein ein großes Danke schön übermittelt.




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