Abgeschickt von Goce Markovski am 10 April, 2007 um 21:03:32
Antwort auf: Wege aus der Energiekrise - Anregungen von Goce Markovski am 08 April, 2007 um 19:15:26:
Hallo,
vielen Dank für Ihre Beiträge. Es beruhigt zu lesen, dass einige der beschriebenen Einfälle tatsächlich schon ernsthaft erprobt werden. Hoffentlich erhält diese positive - und unter ökonomischen Geschtspunkten auch mutige - Entwicklung noch mehr Schwung, so dass sich wenigstens der gesellschaftliche Eifer perpetuiert. Und wenn dann unter 100 Ideen auch nur fünf dabei wären, die bei hinreichender Verwirklichung entscheidende Hilfestellungen darstellten, dann wäre ein weiterer wichtiger Schritt in die richtige Richtung getan.
Ich frage mich beispielsweise, warum ein entsprechendes Wüstensolarprojekt etwa in der nordafrikanischen Sahara nicht schon längst in Angriff genommen wurde. Das Potential, das diese Region enthält, ist doch kaum zu übersehen. Das gilt sowohl in Hinblick auf die Energiequelle "Sonne" als auch das eben in diesen Breiten hochsensible Thema "Süßwasserknappheit".
Interessant ist auch der von. Dr. Lütgemeier beschriebene Brachystrochronen-Effekt (übrigens ein fürchterlicher Name; vielleicht wäre eine verständlichere Bezeichnung medienwirksamer;)). Die infrastrukturellen Notwendigkeiten wären zwar aufwendig. Aber angesichts der stetig aus dem Nichts gestampften Großstadtprojekte wie etwa in China ließe sich eine entsprechende Umsetzung ja schon präventiv in Angriff nehmen. Besonders interessant könnte sich meines Erachtens der Schwung bei der Abwärtsbewegung des Gefährts darstellen. Auf der von Ihnen verlinkten Website, Herr Dr. Lütgemeier, wurde zwar eine reibungsfreie Gleitbewegungsmöglichkeit vorausgesetzt. Allerdings dürfte sich dies bei entsprechenden Kurven in den Griff bekommen lassen.
Und noch einmal hinsichtlich der Nutzung des Eisenbahnverkehrs. Pkws verwenden ja Lichtmaschinen, welche verbrauchte Energie ansatzweise wiederverwerten. Gibt es eine ähnliche Vorrichtung bei Zügen? Könnte man nicht, um es anschaulich darzustellen, Räder und Gleise mit einer Art Dynamo versehen?! Die dabei gewonnene Energie ließe sich doch irgendwie in das städtische Stromnetz einspeisen lassen.
Herr Keil, ich hatte mir hinsichtlich des Abwasserturbine eigentlich eine Art Riesenbecken vorgestellt, etwa in Flughafengröße oder in der Form eines künstlich angelegten großen Sees. Die Frage ist nur, ob ein Strudel größere Kraftreserven freizumachen imstande ist als etwa lediglich (vertikal) abfließendes Wasser wie etwa bei einem schlichten Wasserkraftwerk. Das ist jedenfalls anzunehmen. Man kann diesen Geschwindigkeitszuwachs etwa dann beobachten, wenn man eine Flasche etwa gefüllt mit Wasser beim ausleeren rotieren lässt. Im Vergleich zum schlichten Ausgießen ist der Unterschied erheblich. Zudem stellt sich die Frage, wieviel der gewonnenen Energie dazu aufgewendet werden müsste, das abgeflossene Medium in die Quelle zurück zu pumpen. Ein in sich geschlossener Kreislauf gewährleistete immerhin den ständigen Betrieb.
Wie ist das eigentlich mit der Speicherung von Energie? So viel ich weiß, beruhen Bedenken gegen unregelmäßige Energiequellen (wie etwa Wind oder Sonnenlicht) unter anderem auf dem Umstand, dass sich die etwa zur Nachtzeit bei Wind oder zur Tageszeit aus Sonne gewonnene Energie nicht im notwendigen Maße speichern lässt. Ist das Speicherproblem wirklich derart relevant? Falls ja, muss man auch diesen Bereich mit besonderer Aufmerksamkeit hinterfragen.
Vielen Dank jedenfalls für Ihre Hinweise insbesondere zum Brachystrochronen-Effekt, zu den in Bayern angepeilten Methoden zur Erdwärmenutzung und zu den Brennglasherden. Ich hätte gar nicht erwartet, dass derartige Projekte schon so weit fortgeschritten sind. Da gibt es sicher einiges Potential, sowohl zur Lektüre, aber vor allem zum Ausbau.
Viele Grüße
Goce Markovski
PS: Der Bettdeckeneinfall war übrigens gar nicht so schlecht. Die eingesetzte Energie wäre biologisch abbaubar, die gewonnene umweltschonend, und das Beste: man dürfte unbekümmert ausschlafen;)