Re: Idioten vom Fach


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Abgeschickt von Walter Keil am 13 Juli, 2007 um 20:10:34

Antwort auf: Idioten vom Fach von Natas L. am 13 Juli, 2007 um 08:31:13:

Lieber Herr Natas L.,
zunächst einmal vielen Dank für Ihren energischen Einwurf !
Ich kann Ihnen auf eine Art Recht geben: Mann kann nicht beliebig viel von allen möglichen Fachgebieten wissen !

Doch als Fachidiot wird hier doch niemand persönlich beschimpft, wohl aber gelegentlich auf Konsquenzen aufmerksam gemacht, die sich aus einer globaleren und evtl. neueren Sicht ergeben. Falls dann doch mal der Begriff der Fachidioten hier auftaucht, dann sicherlich in verallgemeinender Weise. Von meiner Seite aus, werde ich nie den grundsätzlichen Respekt vor einer Person in Frage stellen.


Ich frage Sie, kennen Sie Arbeiten von Hoimar von Ditfurth ?

Darüber hinaus, das muss ich zum Thema sagen, gibt es sicherlich, neben den vielen neuen
Erkenntnissen im Detail und neben der Forschungsarbeit an wirtschaftlich orientierten
Dingen, ein nebenbei sich erweiterndes Bild von der Wirklichkeit. Welches nur in eher wenigen Fällen in die wissenschaftliche Arbeit mit einfließt.
Sowenig der Uhrmacher über die Zeit, im Sinne der Relativität weiß, sowenig wissen oft diplomierte Chemiker über die Herkunft der Materie, mit der sie umgehen und deren Verhalten dicke Bücher füllt.

Kosmologie, Relativitätsphysik, Quantenphysik und Evolutionsforschung geben neue Strukturen
der Wirklichkeit vor, die unseren Kopf gehörig überstrapazieren. Wer da das Wesentliche begriffen hat, beurteilt auch die Ergebnisse der praxisnahen Naturwissenschaft wahrscheinlich anders. So ist auch die Ökologie eigentlich von Natur aus keine Fachdisziplin und offensichtlich
unterentwickelt.

Es liegt sicherlich nicht am Fleiß, an der Motivation oder an den geistigen Fähigkeiten, dass zahlreiche Wissenschaftler nicht den Kontext
ihrer Arbeit zum gesamten Kosmos (mikro un makro)
beurteilen können, sondern an mangelnder Ausbildung und geringer öffentlicher Darstellung eines neueren Weltbildes.

Ich persönlich bin 1998 in die Geothermische Vereinigung als förderndes Mitglied eingetreten. Das, obwohl ich als Dipl. Kaufmann, Taxiunternehmer und Musiker weit weg von der Erkenntnis über Erdwärmenutzung in meinem Berufsleben zu tun habe. Wie kommt das?
Dank einer jugendlichen Begeisterung für Astronomie las ich schon ca. 1970 das Buch "Der Offene Himmel" von Prof. Heinz Haber. Später dann "Kinder des Weltalls" von Hoimar von Ditfurth. Seit dieser Zeit ist mir klar, dass das Universum, die Himmelskörper, die Evolutionsgeschichte des Lebens, aus menschlicher Sicht, eine Aufstiegsgeschichte ist, die zudem ein grundsätzliches Verständnis von Atomen und Teilchen, aber auch der großen Dimensionen benötigt. Ich wusste nun auch, aus den Publikationen von Prof. Haber und Prof. Ditfurth, die Energiefrage und die Ökologiefrage werden sich dramatisch aufbauen. Und sie sprachen vom ökologischen Ausweg - u.a. von Solarenergie und Geothermie. Ich erkannte für mich, die Geothermie kann in Oberbayern hervorragende Dienste leisten.
Denn ich fand heraus, durch ein zufällige Fahrt nach Erding, dass hier in ca. 3000m Tiefe 80-130° heißes Wasser vorhanden ist.
Den Geologen an der Universität schon lange wohl bekannt, aber von Ihnen kam kein Nutzungsvorschlag.(Vermutung: Fachbereichs-Scheuklappen, Ölsuche wäre interessant - drängt sich sowieso jedem Autofahrer auf)

Ein Brief von mir an den Fachbereich blieb ohne Antwort. Um die wirtschaftliche und ökologische Bedeutung der Erdwärmenutzung zu verdeutlichen mache ich nun seit Jahren Öffentlichkeitsarbeit dafür.
Viele hundert Geologen machen das nicht - schauen Sie im Netz nach.

Noch ein Beispiel:
(Ich war mit einem Atomphysiker von RWE im Dialog)
Wenn nun Atomphysiker immer wieder Leserbriefe schreiben, indem sie auf die wunderbar sichere Kernkraft Lobeshymnen ausbringen, dann sprechen Sie meiner Meinung wirklich aus dem engen Fachbereich und eigener Interessenlage heraus.
Sie lassen aber das Entsorgungsproblem, die weiterhin ungeklärten Terror- und Kriegsrisiken, und die allgemeinen menschlichen Unzulänglichkeiten aussen vor. Auch gilt Ihnen die notwendige Entwicklung ökologisch verträglicher Alternativen nichts.

Ich hoffe, dass ich Sie nicht gekränkt habe, wo ich doch einräume, dass Ihr Kopf möglicherweise mehr drauf hat als meiner.
Aber es ist nicht die Menge an Wissen auf das es ankommt, sondern auf die Ordnung und Wertung des Wissens! Das ist was vollkommen anderes. Das ist
Philosophie.
Mir kommt es daher manchmal so vor, als ob man in der Wissenschaft den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht. Aber ich muss sagen, es tut sich allmählich etwas.

Lieber Herr (?) Natas L. würde mich freuen, wenn Sie sich hier öfter mit in Diskussionen einmischen. Sagen Sie hier Ihre Meinung und wir lernen alle dazu - darauf kommt es an.

Mit freundlichen Grüßen
Walter Keil

Zusatzfrage: Gibt es etwas ewiges ?





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