Abgeschickt von Walter Keil am 11 November, 2007 um 16:00:20
Antwort auf: Re: Visionäre Kraft und überpersönliche Megatrends von Harold Heim am 07 November, 2007 um 18:07:44:
Hallo, Herr de Neidels,
hallo liebe Diskussionsteilnehmer, lieber Leser, ich möchte Ihnen Herrn de Neidels recht herzlich danken, für den umfangreichen Beitrag, der Ihnen gut gelungen ist und der Emotion und Sachlichkeit in der Waage hält.
Nun Pauschal bewertet, drückt er die Lage der Menschheit gut aus, auch wenn ich in teilweise nicht zustimme.
Zu „Es rettet uns kein höheres Wesen, kein Kaiser, König noch höhere Vision …“
Hier kommt vermutlich Ihre Grundüberzeugung zum Tragen, die ich als atheistisch und buddhistisch angehaucht bezeichnen würde.
Liege ich da richtig ?
Dazu möchte ich sagen, das ich inzwischen glaube, das jedes Lebewesen ein höheres Wesen
darstellt. Dass, das noch höhere Wesen, ein Schöpfer des Universums, mit diesem einen
Aufbauprozess des Lebens im Universum vollzieht.
Ich persönlich habe vor, die umfangreichen Aspekte unseres Daseins noch weiter in das Liedermachen einzuarbeiten um die banale Sicht auf die Welt
und auf das eigene Leben zu bekämpfen. Leider bin ich durch die augenblicklichen Lebensumstände nicht in der Lage das zu realisieren. Ich plane aber bereits für eine
künstlerische Zukunft.
Ditfurth schrieb mal, „Viele Gedenkminuten hätten durch Denkminuten verhindert werden können.“
Nun, ich sehe den Menschen, bei ausgiebigen Nachdenken darüber, als Ergebnis einer Entfaltung des Universums, eines Entwicklungsprozesses von Energie zur Materie. Wer nicht den Blick auf den gesamten Kosmos, einschließlich des Mikrokosmos wirft, wird vom Menschen und seiner ihn tragenden Biosphäre ein unzulängliches Bild haben. Alles besteht letztlich aus energetischer Ladung, die auch noch in relativistischer Beziehung zum „Raum“ steht. Wer dann noch, an so was wie sich selbst überlassene Natur glaubt, an klassischen Vorstellungen hängt, die ohne Quantenphysik auskommen, der denkt zu kurz. Die Quantenphysik gibt uns in gewisser Weise wieder die Demut zurück, die beim Glauben an eine beliebige Natürlichkeit verloren gehen kann.
So sehe ich die Krux, das Hauptübel also, nicht unbedingt in genetischer Veranlagung, sondern im unzureichenden Gebrauch derselben.
Wir können nämlich lernen ! Lernen und Nachdenken kann Gedenkminuten verhindern! Ich bin fest dieser Überzeugung.
Warum aber geschieht das Lernen auf dem Gebiet des kosmischen Weltbildes nur unzulänglich ? Ich denke, weil Wissenschaft und auch die Medien, sowohl auch die schulische Ausbildung, bewusst auf die Wirtschaft zugeschnitten agieren. Die Wirtschaft aber, hat sich überwiegend dem gedankenlosen Konsum verschrieben, den sie mit massiver, emotionaler und oft primitiver Werbung anheizt. Nun tun sich alle schwer, das ökologische Grundgesetz, das ein evolutionäres ist, umzusetzen.
Eine Parallele dazu noch vom Fußball - ich war mal mäßiger jugendlicher Fußballer und beidfüssig – daher mal ein etwas seltsames Beispiel: Die Fans erfreuen sich an den Siegen Ihrer Mannschaft, lassen aber meist den Respekt für den Gegner vermissen und beschimpfen diese. Welch eine Kurzsichtigkeit, denn nur mit einem guten Gegner kann man einen gutes Spiel, einen schönen Sieg abliefern. Nur eine gute Bundesliga garantiert guten und unterhaltsamen Sport.
Das muss der Fan lernen, dass muss der Mensch lernen: es gilt immer auch die Gemeinschaft zu pflegen ! So muss, der Mensch eben auch mit seinem Planeten respektvoll umgehen. Weil alles vernetzt ist, ausgehend vom Mikro- bis zum Makrokosmos. Das muss in alle Köpfe, denn das ist die neue Basis für alle neuen religiösen und weltlichen Denkmodelle.
Das zu leisten ist die große Aufgabe für alle Dichter und Denker des Wassermann-Zeitalters. (Ich bin Wassermann, daher der nicht sonderlich ernst zunehmende Begriff)
Mit freundlichen Grüßen
und: "Kampf wider der Banalität !"
Walter Keil