Abgeschickt von Helmut Pfeifer am 23 Januar, 2008 um 16:40:11
Antwort auf: Re: Der Beginn des Universums-Zufall oder Absicht? von Heinz Boente am 18 Januar, 2008 um 15:13:04:
: Lieber Herr Boente, S.g. Forumsbesucher- und Teilnehmer,
Es war mir ein Anliegen die Diskussion im Zusammenhang mit der Frage um die "Schöpfung" und die der Ja/Nein Entscheidung bezüglich der Existenz eines Gottes auf eine naturwissenschaftliche Ebene zu bringen.
Daher ist es kein Zufall, sondern Absicht, dass das von mir gewählte Thema nicht allzu weit von der zuletzt geführten Diskussion gelegen ist.
Wie Sie, Herr Boente anführen, müssen wir uns bei den unsere Existenz begründeten Fragen einmal begnügen, zu erheben "was Sache ist" und Mutmassungen in Form von Theorien und Hypothesen anzustellen.
Um diesbezüglich einen Beginn zu machen, muss einmal untersucht werden, welche Erkenntnisse uns der "Stoff" bringen kann, aus dem das Universum gemacht ist, nämlich die Materie. Irgendjemand hat einmal gesagt: "Der Mensch sei Materie, die über Materie nachdenkt." Das ist eine Definition im weitesten Sinn, welche einen wahren Kern hat!
Da ich zunächst auf die interessanten und mannigfaltigen Gedanken Ihres Beitrages eingehen möchte, werde ich mich erst in meinem nächsten Beitrag damit beschäftigen können.
Hier nun meine Stellungnahme:
"Was" wäre die bessere Wortwahl gewesen, da gebe ich Ihnen vollkommen recht, Ihre Argumentation dahingehend ist überzeugend!
Zum "ominösen" Begriff "Zufall". Hier kann man auf HvD zurückgreifen, der dazu einige sehr interessante Aussagen gemacht hat (Wir sind...), die ich sinngemäß zitieren möchte:
1. "Zufällig" bezeichnen wir einen Ablauf, von dem wir glauben, dass er nicht gesetzlich festgelegt (determiniert) ist. Umgekehrt lässt sich sagen, dass Ornung die Abweichung von einer bloßen Zufallsverteilung darstellt.
2. Es wäre irreführend und einseitig, den Begriff "Zufall" allein mit "Sinnlosigkeit" und "Unordnung" ( Chaos) gleichzusetzen.
Der Zufall bewahrt den Kosmos wie ein seelenloser Automatismus auf deterministischn festgelegten Bahnen "abzuschnurren". Zufall bedeutet, dass die evolutionäre Entwicklung nach vielen Seiten offen ist und somit ihren "kreativen" Teil verkörpert.
Konrad Lorenz ( ein kurzzeitiger Wegbegleiter HvD`s), der "Vater" der vergleichenden Verhaltensforschung, hat das Wesen der Evolution treffend charakterisiert:
Der Zufall allein bewirkt sinnleeres Chaos.
Das Gesetz allein bewirkt sinnlosen Automatismus.
Zusammen aber erweisen sich beide "als die zwei großen Konstrukteure" des Artenwandel. (Gemeint sind natürlich Mutation und Selektion)
Nochmals möchte ich betonen, dass "Zufall" eine oder mehrere Ordnungsebenen darstellt, die wir nicht begreifen. Chaostheoretiker haben mittels Experimenten festgestellt, dass chaotischen Phänomenen doch eine "kanalisierte" Unordnung zugrunde liegt und sie der Ursache dafür den Namen "Seltsamer Attraktor" gegeben haben.
Nach HvD kann zwar nicht gänzlich ausgeschlossen werden, dass der evolutionäre Ablauf doch auf reinen Zufall beruhen könnte, aber er tendiert eher zur Ansicht, dass es doch eine nicht "identifizierbare Instanz" gibt, welche eine zumindest lenkende Wirkung auf das evolutionäre Geschehen ausüben könnte. Die "Indizien" deuten eher auf diese Version hin.
Mehr schon nicht. Auch die mathematische Wahrscheinlichkeit, dass die wesentlichen Parameter für die Begründung des physikalischen Universums einem reinen Zufall entspringen würden, ist für viele Wissenschaftlet gleich Null. Sie haben dies mittels computergesteuerten Wahrscheinlichkeitsrechnungen erhoben. Aber ich schließe nicht aus, dass der Ansatz zu diesen Berechnungen nicht stimmt und die Festlegung aller dieser relevanten Werte, wie etwa der Naturkonstantanten, anderen Kriterien unterlegen sind, welche wir einfach nicht kennen. Ich halte das auch nicht für ausgeschlossen, obwohl ich überzeugt bin, dass die Kräfte innerhalb der Materie schon sehr exakt sein müssen, um diese klaglos und dauerhaft "funktionieren" zu lassen, um es einmal ganz allgemein auszudrücken.
Auch tausendfache Wiederholungen der Erdgeschichte würden nicht das gleiche "Resultat" ergeben. Es würde vielleicht immer wieder "Leben" herauskommen, aber sicher nicht die exakt gleichen lebenden "Gestalten".
Das liegt schon mal in dem Umstand begründet, dass im Ablauf der Evolution die Verwirklichung jeder einzelnen Möglichkeit immer identisch ist mit dem Ausschluss unvorstellbar vieler anderer Möglichkeiten. Daraus allein kann man mit Sicherheit folgern, dass der evol. Verlauf immer ein etwas anderer sein muss.
Wenn Sie von Paralleluniversen sprechen, so ist dies eine sehr "gewagte" Theorie der Quantephysik, die sich aus der Dualität des Lichtes ergeben hat ( Teilchen-Welle), aber sicherlich auch denkbar wäre.
Sie sprechen auch das "pulsierende" Universum an, auch eine Möglichkeit, die noch nicht geklärt ist, aber nicht ausgeschlossen werden kann. Auch dass die evol. Entwicklung in einem anderen Universum früher als bei uns zum Stillstand gekommen sein könnte, kann man nicht ausschließen. Es ist zumindest bekannt, dass auch dem Leben auf unserem Planeten ein frühes "Aus" gedroht hatte. Ich denke da vor allem an die "Sauerstoffbedrohung" in einem frühen Stadium der Lebensentwicklung. (Nachzulesen "Im Anfang....HvD)
Bei der Spiegelung des Geistes dürfte es sich ähnlich verhalten wie beim Licht, das auch erst dann sichtbar ist, wenn es reflektiert wird. Aber dieses Kapitel ist ein eigenes. Diesbezüglich habe ich einen Auszug aus HvD´s Buch "Wir sind nicht nur...." verfasst ( Die Entfaltung psychischer Phänomene), das ich Ihnen, Herr Boente, bereits zugänglich gemacht habe. Ein für mich äusserst interessantes Thema, das man aus diesem Buch herausfiltern kann. Ich hoffe und wünsche es mir, dass Sie Herr Boente, diese Arbeit in Ihrer Webseite einmal veröffntlichen werden können!
Wie und wo man menschliche Irrationalismen jeglicher Art einzuordnen hat und wie man diese mit der Reflexion eines überirdischen Geistes vereinbaren kann, kann ich nicht sagen. Wahrscheinlich sind wir bei unserer Entwicklung zu einem wirklichen "homo sapiens" noch lang nicht so weit!
Es gibt immer wieder "Wenn" und "Aber" bei all unseren Betrachtungen, die wir gemeinsam angestellt haben.
So kommen mir Zweifel an der "Planmäßigkeit" der Lebensentstehung, wenn ich an den beschwerlichen evol. Weg denke, den das Leben nehmen musste und der an manchen kritischen Punkten sein frühzeitiges Ende haben hätte können! So erfolgte der schrittweise Entwicklungsverlauf vom Einzeller, Vielzeller, Lurch,Fisch, Reptil bis hin zum Säugetier auf einem Kurs, der in keinem Stadium vorhersehen ließ, welche der nächste Schritt sein würde.( Rückblickend vielleicht schon)
Fortsetzung folgt.
Mit besten Grüssen
Helmut Pfeifer