Abgeschickt von Helmut Pfeifer am 26 April, 2008 um 09:29:42
Lieber Herr Keil,
S.g.Forumteilnehmer,
Ich möchte nochmals auf Ihren Beitrag vom 28.3. zurückkommen.
Sie fragen zusammen mit E.Schrödinger :" Was ist Leben?"
Ich greife diesbezüglich wieder mal auf HvD zurück:
Das Belebte ist statistisch gesehen ein Zustand, der im astronomischen Maße unwahrscheinlicher ist, als das Unbelebte.
Aber "Leben" scheint ein Phänomen zu sein, das man allgemein einer Eigenschaft der Materie zuschreiben könnte. Die Evolution, der man allgemein eine Ungerichtetheit zuschreibt, zeigt aber eine Tendenz, Leben hervorzubringen. (siehe das "Anthropic principle")
Biologen haben einige Kriterien festgelegt, wenn sie Leben definieren.Dabei stechen zwei besonders hervor:
1. Die Fähigkeit, Energie in geordneter Weise "umzuformen". (Stoffwechsel)
2.Die Fähigkeit, alle Eigenschaften auf ein anderes identisches System zu übertragen.( vererben)
Das bedeutet, dass Leben an "Stoffwechsel" gebunden ist. Jede Sekunde spielen sich in den vielen Milliarden von Zellen, aus denen der Organismus besteht, eine ungeheuere Anzahl an Vorgängen ab, welche HvD " enzymatisch katalysierte Prozesse" nennt und die oft mit annähernder Lichtgeschwindigkeit ablaufen, wie Manfred Eigen erstmals festgestellt hat.
Ein solches System setzt die Beständigkeit komliziert gebauter und gtoßer Moleküle voraus, wie etwa die der Kettenmolekülen von Eiweissen und Nukleinsäuren.
Dazu notwendig sind moderate Temperaturen und das Vorkommen von Wasser als Lösungsmittel, in dem sich all die notwendigen Prozesse abspielen können. Der menschliche Organismus enthält etwa 10 Liter extrazellulärer und 30 Liter(!) intrazellulärer Flüssigkeit. Interessant ist, dass die Aufteilung der drei wichtigsten Salze Natrium- Kalium- Kalziumchlorid im selben Verhältnis vorhanden sind wie im Meerwasser. Das bestätigt die Annahme, dass Leben im Meer entstanden ist.
Wie schon früher erwähnt, kann Leben nur in gut ausgebildeten Kreisläufen und durch das Zusammenwirken einer Vielzahl von Organismusarten dauerhaft bestehen.
Zu Ihrer Aussage, kleine Teilmengen lassen noch keine Gesetzmäßigkeit erkennen, fällt mir folgendes Beispiel ein,nämlich, dass erst nach dem Zusammenschluss einer gewissen Anzahl von DNS(A) Molekülen ( Erbmolekülen) zu den vielzitierten Genen die diversen Eigenschaften eines Lebewesen evident werden! Es ist wie bei einem Puzzle, wo erst die Zusammensetzung vieler Bausteine das "Muster" oder das "Bild" ergibt.
Es muss aber betont werden, dass alle diese Eigenschaften schon in den spezifisch geformten Eiweißkörpern "stecken". Dies ist deshalb möglich,weil die DNS in Form von Basen- Tripletts ganz bestimmte Aminosäure Sequenzen gespeichert hat und demnach alle benötigten Eiweißkörper in individueller Form bilden kann.
Es ist ja bekannt, dass nur 20 Aminosäuren in beliebiger Reihenfolge die Bausteine aller Eiweisse bilden. Weitere komplizierte Details erspare ich mir jetzt.
Besonders hervorzuheben ist die verblüffende
Tatsache, dass die Natur mit nur wenigen "Komponenten", wie etwa mit den 4 Basen der DNS, die Eigenschaften und das Aussehen aller Lebebensformen bestimmt, die es je auf Erden gegeben hat und in aller Zukunft geben wird! Gemessen an unserer menschlichen Vorsellungskraft ein wahres "Wunder"!
Mit freundlichen Grüßen
Helmut Pfeifer
bestehen