Abgeschickt von Rüdiger Koch am 08 Mai, 2009 um 11:34:05
Antwort auf: Re: Das Superatom-Energiewende-Bewusstseinswende von Walter Keil am 07 Mai, 2009 um 18:53:45:
: Hallo Herr Heim,
: Hallo Herr Koch,
: schön, dass Sie sich beide wieder einmal im Forum melden - und hallo Herr Boente.
Ich möchte hier mal gleich feststellen, dass ich irgendwie total überrascht bin, was für eine Beitragsfolge mein Beitrag ausgelöst hat.
: Er war eigentlich eher in eine technisch sachliche Richtung ausgerichtet.Hallo zusammen,
Hallo und Gott zum Gruße alle miteinander.
Sie haben Ja Recht Herr Keil, aber lassen Sie mich folgendes sagen:
Zunächst einmal,wollte niemanden beleidigen, sondern lediglich darauf hinweisen, dass wir alle kleine Sünderlein sind vor unserm Herrn, auch ich. Sollte das dennoch geschehen sein bitte ich um Nachsicht und Vergebung.
Mich stört einfach nur der mahnende Zeigefinger der oft sehr einseitig in eine bestimmte Richtung erhoben wird, Sie wissen schon: Das Ding mit dem Balken im eigenen Auge und dem Splitter im Auge des anderen. Daher meine heftige Reaktion.
Auch möchte ich betonen, dass ich kein Vogelschützer bin, jedenfalls nicht im Speziellen, mit Fernrohr und Nistkastenaktionen etc.
Aber ich habe mich „ökologiepolitisch“ engagiert, sowohl auf Partei- als auch auf Bürgerinitiativebene.
Ich denke damit erreicht man mehr auch für die Vogelwelt als mit Vogelführer und Knickerbocker. (Ich weiß, das ist ein Klischee; ich weiß aber auch, dass etwas Wahres daran ist. Ich habe meine Pappenheimer im Laufe der Jahre kennen gelernt.)
So, aber jetzt zurück zum Thema. Warum neige ich eigentlich zu solch harscher Kritik? Nun einen Grund habe ich oben schon genannt.
Ein weiterer besteht darin, dass ich glaube, dass es an der Zeit für eine Zwischenbilanz ist, nach doch nun schon einigen Jahren Ökologiebewegung.
Eine solche kann nur gelingen, wenn man alle Aspekte berücksichtigt. Als Vater habe ich außerdem immer wieder versucht auch meinen Kindern Mut zu machen. Nur wer ein gewisses Maß an Optimismus in sich trägt und verbreitet wird letztlich nicht resignieren und andere ermutigen die Flinte nicht ins Korn zu werfen.
Nun wurde die ökologische Weltlage von einigen Autoren, wie etwa Dirk Maxeiner und Michael Miersch, vollkommen anders bewertet als etwa in diesem Forum, oder auch von mir persönlich.
Für ihr Buch „Ökooptimismus“ wurden die beiden allerdings ausgezeichnet, das Buch selbst wurde zum Wissenschaftsbuch des Jahres 1996 erklärt. In ihm wird an einer Stelle auch Ditfurth harsch angegriffen, meiner Meinung nach völlig zu Unrecht und auf völlig unkompetente und zudem impertinente Art und Weise.
Dennoch: Die zitierte Auszeichnung wurde nicht, wie man zunächst annehmen könnte, von der Zeitschrift „Kapital“ verliehen, sondern von „Bild der Wissenschaft“.
Ich frage Sie nun, ob Sie denn ernsthaft glauben können, dass all diejenigen, die sich für die Auszeichnung ausgesprochen haben, hauptsächlich also Naturwissenschaftler und Wissenschaftsjournalisten, ob all diejenigen sich denn vollkommen geirrt haben können.
Ob diese Leute denn alle blind durch die Gegend laufen, unfähig der Realität ins Auge zu sehen.
Herr Heim hat mich durch den Volksmund wissen lassen, dass ich, da schlecht informiert, besser schweigen möge.
Ich möchte diesen Vorwurf zurückgeben. Ich habe nicht nur Ditfurth gelesen, Gruhl, Amery und wie sie alle heißen, ich habe mir auch über die Argumente der Gegenseite gründlich informiert.
Vieles von dem was dort (übrigens sehr gut und anschaulich) geschrieben steht ist falsch, vieles aber eben auch nicht.
Das perfide ist nun, dass gerade die richtigen Argumente, etwa die fraglosen Erfolge der Öko-Bewegung herangezogen werden, um diese zu diskreditieren.
Tenor: Die Ökoszene ist unfähig ihre eigenen Erfolge zu feiern, verfängt sich im selbstgesponnen Netz aus Pessimismus, Technik- und Aufklärungsfeindlichkeit.
So sehr es mir widerstrebt das zu sagen, ganz falsch ist das eben nicht.
Um aber angemessen reagieren zu können, um diesen Leuten nicht die berühmte Meinungshoheit über den Stammtischen zu überlassen, muss man nicht nur ihre Argumente kennen, man muss auch sagen können: „Jawohl, in diesen Punkten hab ihr Recht. Hier ist die Welt in den letzten Jahren ein ganzes Stück besser geworden. Aber lasst uns all das nicht zum Anlass nehmen zu denken des Guten sei genug getan. Lasst uns vielmehr diese Erfolge eine Lehre sein dafür, dass es sich lohnt die Ärmel aufzukrempeln.“
Die Maxeiners und Mierschs dieser Welt gaukeln uns eine falsche Sicherheit vor, sie wollen uns in den Schlaf wiegen. Teile der Industrie sind an dieser Lethargie sehr interessiert.
Aber ich betone ausdrücklich: Teile der Industrie. Zu den Punkten wo die beiden Recht haben, gehört eben auch der Aspekt, dass die Umweltbewegung das Denken sehr vieler positiv beeinflusst hat. Das Paradigma ist noch lange nicht gewechselt, aber wir arbeiten daran.
Das Herr Heim, sollten Sie berücksichtigen, wenn Sie mir vorhalten ich sei schlecht informiert.
Sollte ich einmal die Gelegenheit haben, nach einem der zahlreichen öffentlichen Vorträge der beiden Herren in die Diskussion mit einzusteigen, werden sie mich jedenfalls nicht ausbooten.
Darum geht es mir. Darum empfehle ich auch jedem von Ihnen sich der diesbezüglichen Literatur nicht zu verschließen. Denn eins steht fest, lesenswert ist sie allemal. Wolf Biermann schrieb zu den beiden Autoren:
"Diese beiden Witzbolde
riechen den Wind, den
Sturm und die Flauten.
Sie sind nicht nur witzig
sondern haben auch
Witz: also Geist.
Schön frech und dennoch
tief, leidenschaftlich aber
nicht leidensselig."
„Die Autoren
konfrontieren die
vorherrschende
Meinung mit Empirie,
Logik und Skepsis."
meinte „DER SPIEGEL“
Ich meine: Zum Teufel mit solchen Typen. Aber hier sieht man auch wie gefährlich sie wirklich sind, welchen Einfluß sie nehmen.
Und jetzt werde ich doch noch einmal polemisch, weil man so die Dinge zumindest gut auf den Punkt bringen kann:
Wolkenkuckucksheime in Form von Internetforen, in denen Gleichgesinnte sich Schulter klopfend permanent um die Wette bestätigen, wie Recht sie doch haben und wie wissend gegenüber dem Rest der Welt sie sind, das ist das Beste was Leuten wie M und M passieren kann.
In der Hoffnung diesmal niemandem auf die Füße getreten zu sein, auch keinem Ornithologen, wünsche ich allen ein schönes Maiwochenende.
Koch
:
: Nun das.
: Lieber Herr Koch, ich habe bei Ihrem ersten Beitrag noch nicht unbedingt einen persönlichen Vorwurf an Herrn Boente heraus gehört, hatte aber im Hinterkopf schon schwach, er könnte gemeint sein.
: An Ihren Argumenten ist dabei sicherlich etwas dran. Aber nur "etwas".
: Nun legen Sie nach. Ich kann zwar Ihre Argumente verstehen, aber sie sind in gewisser Weise
: ziemlich unhöflich. Sicherlich aber sind Sie kontraproduktiv und absolut unnötig.
: Das Forum hier kann kein Ort für öffentliche Brandmarkung oder ähnliches sein, wenn es um die Frage geht, wie ökologisch ist unser persönliches Verhalten oder wer tut was für den Umweltschutz.
: Eine ÖKO-Stasi brauchen wir nicht.
: Lieber Herr Boente, Sie haben darauf heftig reagiert, ohne eine irgendeine inhaltliche Stellungnahme. Ich, denke Sie haben hier die Antwort mit heißer Nadel gestrickt, und hier spontan etwas die Fassung verloren.
: Ich hätte zu etwas mehr Gelassenheit geraten.
: Viele haben die Schwäche den eigenen Lebensstil zu hinterfragen und ihn auf die nächste ökologische Stufe zu heben. Das tut nämlich auch schon mal richtig weh.
: Ich sehe das mit Milde - was noch nicht ist kann ja noch werden. Das betrifft so auch mich persönlich.
: Jahrelang, war ich zum Beispiel nicht bereit Öko-Strom zu beziehen.
: Ihre Verdienste durch diese Website, Herr Boente, gerade auch für die ökologische Idee, sind sicherlich nicht unbedeutend.
: Und so finde ich, dass das was Herr Koch hier loslässt kein Thema ist, das hier im Forum, weiterer Diskussion bedarf.
: Oder müssen wir hier unsere persönliche Öko-bilanz veröffentlichen ?
: Darf ich dann noch E-Gitarre über einen Röhrenverstärker spielen, der einen für moderne Verhältnisse einen miesen Wirkungsgrad hat ?
: 30Watt Leistungsabgabe sind 120 Watt Leistungsaufnahme !
: Lieber Herr Boente, wären Sie ein persönlicher Freund von mir, würde ich Sie evtl. im persönlichen Gespräch dahin ansprechen und es könnte hitzig werden, aber nicht wirklich eine Freundschaft belasten. So sehe ich das.
: Also lassen wir das.
: Wir müssen hier im Forum geistigen Humus erzeugen und nicht das Forum durch persönliche Angriffe schwächen oder Abwürgen.
: Lieber Herr Koch,
: ich hoffe, Sie verärgern niemand mehr mit persönlichen Vorwürfen, sondern hinterlassen hier im Forum Informationen, die von allgemeinem Interesse sind. Ich denke, da sind Sie auch nicht schlecht darin. Wären wir persönlich bekannt, so würde ich Ihre Arbeit im Vogelschutz sicherlich sehr loben. Aber was wissen wir voneinander, hier im Internet, wo alles eben so
: eindimensional ist ?
: Ich erwarte nun einfach weniger Agitation und mehr "Gedankenaustausch" auch mit Ihnen Herr Koch. Bauen wir wieder Sympatien auf - es geht nicht anders !
:
: Mit freundlichen Grüßen
: Walter Keil
: PS.: John Lennon: All we need is love
:
: meine gewebte Seite: www.walterkeil.de