Abgeschickt von Walter Keil am 14 August, 2011 um 11:37:30:
Antwort auf: Gefühl und Verstand von Peter Niemann am 07 August, 2011 um 11:51:56:
Hallo Herr Niemann,
hallo liebe Leser im Forum.
Ich hoffe es gibt noch ein paar Andere, die zu den angesprochenen Themen etwas sagen wollen.
Ich bin freudig überrascht mit welch angenehmer
Form und großer Argumentationskette Sie, Herr Niemann, das Thema Gefühl und Verstand und Diskussionsweise ausbreiten. Sie begeben sich sicherlich da auf ein Terrain, das mehr oder weniger spekulative Dimensionen hat. Aber weil wir alle Gefühle erleben, können wir viele Aussagen dazu machen.
Ich habe dazu mal bei Wikipedia nach geschlagen und muss sagen, ja, genau diese Vielfältigkeit hat unsere Gefühlswelt.
Der Link dazu: http://de.wikipedia.org/wiki/Gef%C3%BChl
Link zu Emotion:
http://de.wikipedia.org/wiki/Emotion
Meine Quintessenz ist dazu ist, dass eine unterbewusste Ebene, Erfahrungen und Zustände auswertet und uns per Gefühl, also als etwas nebelhafte Sinnlichkeit zur Verfügung steht.
Manche Erfahrung hat dabei, so denke ich, oft nicht einmal unser Bewusstsein erlangt, doch sie meldet sich oftmals eben als ein unsicheres Gefühl.
Ich denke aber auch, dass es einen Maßstab und eine Basis für Gefühle gibt. Eine Art Grundposition, die wohl mit unserer genetischen Vorprogrammierung zu tun hat. Denn sicherlich hat nicht jeder zu jedem Thema die gleiche Gefühlsintensität.
Aber, so mag auch eine grundsätzliche Stimmungslage, also ein Optimismus oder Pessimismus irgendwie vererbt werden.
Optimismus und Lebensfreude sind sicherlich ein Motor der Evolution und befähigen Menschen manchmal in bestimmten Situationen, dass Sie einen "Flow" erleben. Dieses engl. Wort, würde ich mit "Glückssträhne" in etwa gleichsetzen.
Es gelingt einem mal plötzlich manches so leicht und vollkommen und erlebt es irgendwie wundersam.
Als Musiker erlebe ich das ab und zu, wenn gerade mal alles stimmt. Innere Unbeschwertheit und intensive Freude an der eigenen Musik und dazu ein begeistertes Publikum. Da wächst man über sich hinaus.
Nun aber zurück zu Ihrem Beitrag, in dem Sie das Ansprechen, was man persönlichen Diskussionsstandpunkt und seine Einbettung in Erfahrung, Lebenswirklichkeit und Gefühlswelt nennen könnte. Da kann ich Ihren Ausführungen nur Zustimmen. Wir fühlen uns sicherlich in unseren Entscheidungen sicherer wenn, wir Gefühl und Verstand zusammen bringen können.
Nun zum Thema "Rechthaberei".
Eine Bekannte wirft mir immer vor, dass ich jemanden oft zustimme, und, dann noch ein ja aber hinzufüge. Sie meint dann immer, ich hänge meine Fahne zu sehr in den Wind, wäre zu harmoniesüchtig. Aber, ich denke auch, dass Sie, meine Kritikerin, wohl sehr stark dazu neigt, komplette Ideologien und Gedankenwelten zu übernehmen und Widersprüche meist nicht sieht.
Ich mache diese Erfahrungen als "Gottanerkennender", der an der katholischen Kirche leidet und sich daher mit den Gedankengebäuden linientreuer religiöser Menschen, aber auch Atheisten immer wieder heftig auseinandersetzt.
Ich will auch noch kurz auf den "Reduktionismus" eingehen.
Wo wären wir ohne Reduktionismus, z. Bsp. in der Medizin. Aber ohne ganzheitliche Betrachtungen, so denke ich, kann Reduktionismus die Wirklichkeit nicht ausreichend beschreiben.
Als Hobby-Evolutionsphilosoph, sage ich oft, das wir als ganzheitliche Individuen, immer an der Nabelschnur unserer Umwelt hängen.
Und wenn wir zum Himmel schauen, wie weit reicht diese Umwelt, angesichts von Sonne, Mond und Sternen ? Der Kosmos ist unsere Heimat und Ursprung und der hat eine geistige Dimension.
Ich kann lernen, also lernt der Kosmos.
Soviel für heute. Ihr umfangreicher Beitrag hat mir gut gefallen.
Mit freundlichen Grüßen
Walter Keil
meine website: www.walterkeil.de