Abgeschickt von Helmut Pfeifer am 23 Dezember, 2011 um 17:14:50:
Antwort auf: Re: Lesenswerte Rezension von Walter Keil am 10 Dezember, 2011 um 00:37:40:
: Hallo Herr Keil,
Etwas kritisch muss ich anmerken, dass Sie die Evolution mit der Bedeutung der Bakterien verquicken. Ich finde das sind zwei verschiedene Bereiche, die man gesondert sehen muss.
Sie bezweifeln, dass Mutation und Selektion alleine richtunggebend für die Evolution seien. Das mag schon in beschränkten Maße stimmen. Konrad Lorenz hat aber diese beiden Prozesse als die "großen Konstrukteure" des Artenwandels bezeichnet. Ich kenne keine gegenteilige Aussage aus einschlägigen Kreisen.
Was die Bakterien anlangt, so finde ich Ihre Aussage, dass Bakterien die "beherrschende" Spezies sei, als etwas überzeichnet, obwohl es stimmt, dass sie bei vielen Stoffwechselprozessen unbedingt dabei sein müssen. Ich stimme auch zu, dass Bakterien bei der Entstehung und der Funktion der Urzelle eine wesentliche Rolle gespielt haben.
Generell gilt, auch da stimme ich mit Ihnen überein, dass keine Organismenart isoliert entstehen bzw. überleben hätte können. Die Organismen befinden sich in einem großen Kreislauf : sie unterliegen einem lebhaften Stoffwechsel und sie entstehen und vergehen. In diesem Kreislauf wird neue Nahrung erzeugt und die organischen Substanzen abgestorbener Individuen werden immer wieder abgebaut. Die abgestorbenen Substanzen werden dann in ihre Bausteine zerlegt und stehen für den Aufbau neuer Individuen zur Verfügung. Bei diesen Prozessen sind natürlich Bakterien beteiligt, wie Sie richtig sagen. Aber zur Aufrechterhaltung dieser komplizierten Kette derartiger Kreisläufe gehört eine fast unübersehbare Vielzahl der verschiedensten Arten von Lebewesen.
Auf der Erde hat eine ganze Kette von pflanzlichen und tierischen Lebewesen praktisch lückenlos bis in die letzten Winkel, den zur Verfügung stehenden Lebensraum besetzt.
Mit den besten Grüßen
Helmut Pfeifer
Frohe Weihnachten und ein glückliches Neues Jahr!