Abgeschickt von Helmut Pfeifer am 13 Juni, 2012 um 17:13:10
S.g. Forumteilnehmer!
Jetzt habe ich mich schon lange nicht gemeldet.
Letztens habe ich versprochen, diesbezügliche Gedanken von Heinz Boente zu zitieren, dem Begründer dieser Webseite, der uns viel zu früh verlassen hat. Seine raren Beiträge für dieses Forum waren fachlich fundiert, treffend formuliert, pointiert und bisweilen mit einem Schuss Sarkasmus garniert. Sein Todestag hat sich vor kurzem das erste Mal gejährt, kaum zu glauben, dass es ihn nicht mehr gibt!
Seine Gedanken, die er Anfang 2006 niederschrieb und ich zufällig damals ausgedruckt habe, in einer kurzen Zusammenfassung:
Beinahe jeden Tag kann man die Voraussagen von HvD zu diesem Thema in den Medien hautnah erleben. Da ist immer wieder die Rede von Waldsterben, Trinkwasserverseuchung, Zerstörung von landwirtschaftlichen Böden, von Dürren, aber auch von schweren Unwettern, Wirbelstürmen, Zerstörung der Ozonschicht, das Abschmelzen von Polarkappen usw. Zwischendurch erfährt man, dass wieder mal eine Klimakonferenz keine zählbaren Ergebnisse gebracht hat.
Ganz besonders hervorgehoben wird das Problem der Überbevölkerung. Einer exponentiell steigenden Bevölkerungszahl in den Entwicklungsländern steht ein sinkendes Angebot an Nahrung und Wasser gegenüber. Humanitäre Hilfe vor Ort ist der berühmte "Tropfen aud den heissen Stein."
Große und wirksame Strategien, welche die Misere der globalen Umweltbedrohungen wenigstens teilweise beheben könnten, sind nicht zu erkennen. Folgende Gründe werden genannt:
1. Die "Spezialisten" und "Experten" sind unzureichend und einseitig ausgebildet.
2. Die Politiker sind gefangen in ihren verkrusteten Parteistrukturen und somit verheddert in unzähligen Sachzwängen, welche politische Entscheidungen behindern. Zudem wüßten die politischen Entscheidungsträger nicht viel über naturwissenschaftliche Zusammenhänge bzw. vernetzte Systeme. Es sind auch die verfilzten, schwerfälligen, paragraphenüberladenen Verwaltungsapparate, welche Entscheidungs- und Genehmigungswege stark verlängern und deshalb ein rasches Reagieren auf sich schnell veränderte Gegebenheiten praktisch unmöglich machen.
3. Es sind aber auch die Wirtschaftsführer und int. Finanzmanager, welche bei ihren Entscheidungen nur die eigenen Interessen im Auge haben, nämlich Wachstum und Profit ihrer Unternehmen. Durch ausgeklügelte Wirtschaftssysteme sind diese Führungskräfte nicht einmal verantwortlich zu machen, weil sie im Grunde gar keine Eigentümer sind, sondern nur Verwalter des ihnen von anonymen Aktionären anvertrauten Kapitals. Ihre Macht ist jedoch inzwischen so groß geworden, dass sie der Politik Sachzwänge aufoktroyiren können, welche dem Eigennutz dienen.
Das meint also Herr Boente in seiner Rezension 2006, die er "Gedanken zum Apfelbäumchen oder Resignieren- aber richtig" nannte. Ich habe das Ganze nur auszugsweise widergegeben.
Dazu möchte ich noch sagen: Es gibt wohl punktuell gute Aktionen zur Verbesserung des Umweltschutzes, aber global geschieht viel zu wenig, um die drohende Katastrophe weltweit zu verhindern.
Mit freundlichen Grüßen
Helmut Pfeifer