Abgeschickt von Helmut Pfeifer am 03 Oktober, 2006 um 21:33:03
Antwort auf: Anthropozentrik und Teleologie von Walter Keil am 25 September, 2006 um 10:37:22:
Hallo Herr Keil!
Ihr kurzes statement mit abschließender Fragestellung hat es " in sich", denn es betrifft ein heikles Them, nämlich die Frage: Kann eine nicht (ziel) gerichtete Evolution in Einklang gebracht werden mit einem "planvoll" waltenden Gott, so wie gläubige Christen sich die göttliche Schöpfung vorstellen?
Stimmt die Ansicht überhaupt, dass Evolution total ungerichtet ist? Ich würde sagen "jein", die Antwort liegt irgendwo in der Mitte!
Nun ist es ganz wichtig festzustellen, dass es eine a) kosmische b) chemische c) biologische Evolution gibt. Sie beziehen sich wahrscheinlich auf letztere, oder? Aber, ohne a) und b) hätte klarerweise c) nicht stattfinden können.
HvD findet es allerdings eigenartig, dass viele gläubige Menschen und auch die offizielle Kirche bezüglich a) und b) eine naturwissenschaftliche Erklärung zulassen, aber plötzlich bei c) glauben, sie sei "nur" durch eine übernatürliche Handlung eines allmächtigen Gottes erklärbar.
HvD beschreibt insbesondere in seinem Werk "Im Anfang....." alle drei Arten von Evolution und ich hatte den Eindruck, er macht es sich nicht leicht, die für ihn "eher" gültigen Schlüsse zu ziehen. Ich habe weiters nicht den Eindruck, dass er jegliche Zielgerichtetheit der Evolution ablehnt,sondern nur Eigenarten und Mechanismen der Evolution beschreibt. Die Betonung liegt auf " jegliche" und auf "ablehnt". Ich habe mir einige Stellen im oben angeführten Buch angesehen, die sich auf diese Thematik beziehen und die ich in der Fortsetzung meines Beitrages morgen oder übermogen zitieren werde.Das wird nämlich eine längere Geschichte!
Vielen Dank für Ihre Anregung!
Mit freundlichen Grüßen
Helmut Pfeifer