Re: Klimawandel – Dritter Versuch


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Abgeschickt von Heinz Boente am 06 Oktober, 2006 um 18:00:53

Antwort auf: Re: Klimawandel – Dritter Versuch von klemens Taplan am 06 Oktober, 2006 um 12:16:16:

Hallo Herr Taplan, liebe Forumsbesucher,

ich bin da weit weniger optimistisch als Sie. Nicht "der Mensch" ist der Unsicherheitsfaktor, sondern das Bestreben Einzelner, durch immer mehr Wachstum immer mehr Macht zu gewinnen. Ich drücke das mal sehr allgemein aus und bin mir dieser Verallgemeinerung sehr wohl bewußt, aber der Mensch als solcher ist ein Mitläufer, um nicht zu sagen: ein Herdentier. Wenn jemand sagt, wo's langgeht, geht er bereitwillig mit. Bis jetzt (ich bleibe so allgemein) ist er doch auch bereitwillig in den Konsum gerannt, weil man (wer immer das ist) ihm gesagt hat, daß dies das Heil sei.

Ich gebe Ihnen recht: es fehlt an "Führern", die die Themen Umwelt, Klima, Überbevölkerung etc. ernst nehmen und entsprechend rüberbringen. Denken Sie an John F. Kennedy, der gesagt hat: "Ich will Anfang der 60er Jahre einen Amerikaner auf dem Mond haben." Ingenieure, Wissenschaftler, Geld und sonstige Ressourcen spielten damals keine Rolle. Und er hat es geschafft, alle an einem Strang ziehen zu lassen. Zugegeben, ein hinkendes Beispiel, aber man sieht, daß es durchaus gelingen kann, eine ganze Nation auf ein Ziel hin zu führen. Nur - und jetzt kommt wieder meine Skepsis ins Spiel - wer sollte das sein, der/die die ganze Menschheit aufweckt? Zitat HvD: "Es ist schwer, die Menschheit zum Überleben zu überreden."

Ich habe das von Ihnen empfohlene Buch noch nicht gelesen, aber wie ich schon in meinem vorigen Beitrag geschrieben habe, es gibt und gab genug Lösungsansätze (HvD eingeschlossen), und es sind auch zahlreiche Menschen, die heute schon das ihre tun, aber erstens sind es immer noch zu wenige und zweitens läuft uns die Zeit davon. Das, so denke ich, ist das Hauptproblem. Seien wir mal großzügig und nehmen wir an, daß ein gewisses Umweltbewußtsein vor rund 50 Jahren erwacht ist, zu einem Zeitpunkt, als die ersten Probleme - und auch die unbeachteten Lösungen! - auftauchten. Wenn wir diesen Zeitraum mal als Maßstab nehmen und uns anschauen, was darin wider besseres Wissen ununterbrochen für Umweltsünden begangen wurden, dann sehe ich wahrlich schwarz, wenn ich das gedanklich auf die nächsten 50 Jahre hochrechne....

Ich habe vor längerer Zeit mal in einem kleinen Aufsatz geschrieben, daß das Wort "Umweltschutz" (wozu ich natürlich auch den Klimaschutz zähle) falsch ist. Nicht die Umwelt/Natur muß vor dem Menschen geschützt werden, die hat sich (sobald der Störfaktor Mensch sich selbst beseitigt hat), in ein paar Jahrhunderten wieder erholt. Der Mensch muß sich vor sich selber schützen! Und wenn man das in die Köpfe kriegen könnte, daß es letztlich ums eigene Überleben, der sogenannte "Umweltschutz" also eigentlich "Selbstschutz" ist, dann wäre, glaube ich, der Kampf gewonnen. Genau das, was Sie in Ihrem Beitrag als Umdenkungsprozeß bezeichnet haben.

HB



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