Abgeschickt von Helmut Pfeifer am 05 Oktober, 2007 um 17:55:00
Antwort auf: Re: Fehler wissensch.-techn. Denkens von Heinz Boente am 01 Oktober, 2007 um 12:55:39:
: Hallo Herr Boente und Hr.Dr.Lütgemeier, S.g.Forumsbesucher,
Danke den Herren für Ihre weitestgehend übereinstimmende Stellungnahme. Dr. Lütgemeier hat noch den wichtigen Gesundheitssektor ergänzend angesprochen, den ich in meinem Beitrag nicht erwähnt habe als ich die Bereiche Wissenschaft, Technik, Wirtschaft und Politik zitierte.
Ich nehme an, dass das von uns beschriebene Manko den derzeit Verantwortlichen in den zitierten Bereichen kaum bewußt ist.( Vielleicht sehe ich da zu schwarz)
Es ist für mich naheliegend, dass der Anstoß zu diesbezüglichen Reformen vom Schul-bzw. Hochschulbereich ausgehen müßte. Ich meine, dass schon die Lehrer in dieser Hinsicht (z.B. vernetztes Denken) ausgebildet gehörten, aber von wem? In den pädagogischen Akademien und Instituten sitzen aber vielfach "verzopfte", konservative Beamte, denen jede Neuerung ein Greuel ist. Zumindest glaube ich, dass dies in Österreich so ist. So habe ich den Leiter der Universitätsakademie für Didaktik in Wien geschrieben und einige Mängel in diesem Bereich angesprochen. Natürlich habe ich keine Antwort erhalten. Aber vielleicht habe ich einen kleinen Denkprozess in Gang gebracht. Was weiß man?
Übrigens ist Didaktik die wissenschaftliche Lehre wie und was gelehrt wird. Das Wie ist die Methode der Wissensvermittlung und das Was sind die Lehrinhalte. Hier befinden wir uns in dem Bereich, wo die Reformen ansetzen müßten!
Bei uns streiten derzeit die politischen Parteien, ob eine Gesamtschule für 10 bis 14-Jährige eingeführt werden soll, oder nicht. Dabei ist man sich europaweit einig, dass die Gesamtschule erwisenermaßen besser ist, als die Aufteilung der Zehnjährigen in Hautschule und Gymnasium. Auf der anderen Seite erkennt man nicht, dass die Schulpläne in einigen Schultypen veraltet und realitätsfremd sind. Auch hier könnte eine Verbesserung nur durch eine Reform der Lehrerausbildung stattfinden. Wie wie überall, müßte hier das Übel an der "Wurzel" angepackt werden. Ich fürchte, dass wird noch eine längere Zeit dauern, denn überall dominieren noch die konservativen Kräfte im Land. Ein notwendiger "Quantensprung" ist noch nicht in Sicht!
Zum Schluss noch eine Aussage von HvD, die für ihn so charakteristisch ist und ihn so einmalig macht: " ...Naturwissenschaft zu betreiben ist u.a. der Versuch, die uns angeborenen Strukturen der Weltdeutung zu überwinden..., um jenseits des subjektiven Augenscheins(!) ein neues Stückchen objektiver "wahrer" Natur freizulegen."
Nachsatz: "Das bedeutet jedoch nicht, dass die Wissenschaft die Welt oder den Menschen für vollständig erklärbar hielte".
Mit freundlichen Grüßen
Helmut Pfeifer