Abgeschickt von Helmut Pfeifer am 16 November, 2007 um 17:49:02
Antwort auf: Re: Visionäre Kraft und Megatrends von Egon de Neidels am 12 November, 2007 um 07:24:10:
S.g. Herr de Neidels,
Hallo an alle Forumsteinehmer,
Das Paradoxe an der Leidvermeidung ist die Tatsache, dass jedwede Art von Droge letztenendes das Leid nicht verkleinert, sondern nur noch vergrößert. Wo bleibt die Vernunft des Menschen?
Sie dehnen richtigerweise den Problemkreis auf Alter, Krankheit und Tod aus.Generell richtig, nur die Zeit ist eine Variable dabei. Bei vernünftiger Lebensweise und "guten" Genen kann mann diese Faktoren zeitlich etwas "hinausschieben." Auch die Psyche spielt eine gewisse Rolle: Jemand hat einmal von der "Hygiene" der Gedanken gesprochen. Gemeint ist die Grundeinstellung eines Menschen: Positives Denken, Gelassenheit was immer einem widerfährt, Zufriedenheit mit dem was man hat, und auch die nie versiegende Neugier etas Neues zu lernen.Ich erhebe mit dieser Aufzählung keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Böse Gedanken "vergiften" die Seele und können auf Dauer zu psychosomatischen Krankheiten führen, deren auftretende Häufigkeit weitgehendst unterschätzt wird. Ausserdem fallen sie in eine gewisse Tabuzone.
Dass es im Gesundheitswesen eine "Zweiklassengesellschaft" gibt, wird von Ihnen beschrieben und mit einem Beispiel belegt. Wie ich aus Fällen in meinem Bekannten- und Freundeskreis gelernt habe, ist es auch bei "kniffligen" Krankheitserscheinungen notwendig, einen Wahlarzt aufzusuchen, um besser betreut bzw.behandelt zu werden. Die bezahlte Rechnug reicht man dann bei der Krankenkasse ein und erhält einen Teilbetrag refundiert. Auch gewisse teure Medikamente erhält man erst nach chefärztlicher Genehmigung verschrieben. Sicher ist dieser Weg für Arme auch noch unerschwinglich! Heute habe ich in der Zeitung gelesen, dass lt.Statistik Armut krank mache und zu früherem Tod führen würde.
Nun zu Ihrer Behandlung meiner Einwände im vorigen Beitrag.
Es ist, wie geschehen, eine ausführliche Interpretation notwendig, um Ihre diesbezüglichen Gedankengänge einigermaßen zu verstehen.
Gut, Sie gehen von einer Welt aus, die sich uns nur bruchstückartig darstellt, so wie es schon Plato in seinem berühmten Höhlengleichnis vor über 2000 Jahren beschrieben und Kant in seinen erkenntistheoretischen Überlegungen definiert hat. Später wurden diese durch die evolutionäre Erkenntnistheorie dahingehend erweitert, dass man den Grund fand, warum der Mensch trotz seiner Determiniertheit mit der weltlichen Realität zurecht kommen kann.
HvD beschäftigt sich mit diesem Thema ausführlich in seinem Buch " Wir sind nicht nur von dieser Welt" und zwar im zweiten Teil "Objektive Realität u. Jenseitserwartung."
Ganz signifikant: "Die Ordnung unseres erlebten Weltbides ist nicht deckungsgleich mit der Ordnung in der Welt selbst. Unser subjektives Abbild entspricht nur dem Abbild unseres eigenen Denkapparats." Oder konkreter ausgedrückt, wir erleben die Welt nicht deshalb als Raum in dem sich zeitliche Abläufe abspielen, weil sie an sich räumlich und zeitlich wären, sondern es ist unser Verstand, der alle Sinneswahrnehmungen in räumliche und zeitliche Erlebnisse umsetzt.
Es ist mir klar, dass mit der Rel.Theorie, Quantenphysik usw. die Grenzen unserer Erkenntnis weiter hinausgeschoben worden sind. Und das in einen Bereich hinein, wo für HvD schon die so genannte "innerweltliche" Transzendenz beginnt, was einer von Ihnen gemeinten religiösen Deutung entsprechen würde.
Auch ist es denkbar, dass der Augenblick der Schöpfung mit der Evolution gleichzusetzen sein könnte, also einen noch anhaltenden Prozess darstellt.( Wir haben dieses Thema bereits heuer in diesem Forum diskutiert.)
Klar ist auch,dass zum Denken Gehirne notwendig sind, obwohl das Gehirn das Denken nicht "erfunden" hat. Die Kriterien, wie das Prüfen, Begutachten, Vergleichen,Auswählen etc gab es schon Äonen von Jahren vor dem Vorhandensein von Gehirnen, welche durch die genannten Erscheinungsweisen "geprägt" worden sind. Wer hätte sonst das menschliche Gehirn hervorbringen sollen?
Ich frage mich noch immer, ob man so generalisieren kann, indem man die drei Begriffe Visionen, Religionen und Ideologien zusammen in Beziehung stellt zu Vorgängen "in der Natur". Wenn man das Wort "Welt" statt "Natur" verwenden würde, täte ich mir mit dem Verständis etwas leichter! Und noch etwas: Die Begriffe Religion und Ideologie sind, wie wir übereinstimmend feststellten, zwei Ideensysteme bzw. Lehrgebäude, während der Begriff Vision eine geistige "Eigenschaft" im weitesten Sinn darstellt, welche in Religionen und Ideologien enthalten ist. Kann man also den Begriff Vision "gleichrangig" neben die Begriffe Religion und Ideologie stellen und sie zu anderen Kriterien dieser Welt in Beziehung setzen?
Ihre Darstellung der Wirkungsweise von Ideologien hat mich eher überzeugt. Auch die neurophysiologischen Vorgänge im Gehirn sind sehr professionell und interessant.
MfG
Helmut Pfeifer