Auf der Suche nach dem Geist in der Materie


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Abgeschickt von Helmut Pfeifer am 07 Februar, 2008 um 18:06:48

Sehr geehrte Forumsbesucher,

Führen uns die neuesten Erkenntnisse der modernen Physik über die Materie auf wissenschaftlichem Wege zum Geist?
Es gibt Antworten auf diese Frage: Wir müsssen sie in ihrem tiefsten Inneren suchen.
Dabei haben wir bereits festgestellt, dass vom Beispiel Atom ausgehend, das gesamte Universum im wesentlichen aus "Leere" besteht. Für den menschlichen Verstand unbegreiflich!

Vergegenwärtigen wir uns zunächst die unvorstellbare Kleinheit der einzelnen "Bestandteile" der Materie:
Gehen wir von etwas Sichtbarem aus, einem Wassertropfen zum Beispiel:
Er besteht aus Milliarden von Molekülen, von denen jedes einzelne im Umfang etwa 10 hoch minus 9 Meter mißt. Moleküle bestehen bekannterweise aus Atomen, deren Umfang 10 hoch 10 Meter beträgt. Dann kommt der Kern mit 10 hoch minus 14 Meter, sowie um ihn kreisende Elektronen. Bei einem weiteren Schritt in den Kern begegnen uns eine Menge neuer Teilchen, von denen die Protonen und Neutronen die wichtigsten sind- Umfang etwa 10hoch minus 15 Meter. Auf unserer vorläufig letzten Station sind wir mit den Hadronen konfrontiert, die letztlich aus den Quarks bestehen, die mit 10hoch minus 18 Meter Umfang die kleinste Entität darstellen.

Quantenphysiker meinen, dass Elementarteilchen keineswegs Objekte im üblichen Sinn sind, sondern in Wirklichkeit das stets vorläufige Resultat ständiger Wechselwirkungen zwischen immateriellen Feldern darstellen.
Die Theorie des Feldbegriffes ( ich komme darauf zurück) scheint auf eine wahre Annäherung an das Reale hinauszulaufen. Der Stoff aller Dinge, ihr letztes Substrat ist nicht materiell, sondern abstrakt und kann nur mehr mit Hilfe der "mathematischen Physik" annähernd beschrieben werden. Auch die Elementarteilchen können größtenteils nur durch ihre Wechselwirkungen nachgewiesen werden.
Eigentlich gibt es nur vier stabile Teilchen: Protonen,Neutronen, Elektronen und Photonen. Alle übrigen Teilchen sind wenig stabil und zerfallen entweder fast sofort nach ihrem Auftauchen oder nach relativ kurzer Zeit.
Die physikalische Dimension der Quarks ist nicht feststellbar, sondern ihre Existenz beruht auf einer mathematischen "Fiktion", sodass man eigentlich von einem "hypothetischen Teilchen sprechen muss. Praktisch "unangreifbar" scheinen die Quarks bereits "auf der anderen Seite" der beobachteten Realität zu sein. Vielleicht, so wird gemutmaßt, haben Quarks ein "Doppelgesicht": Ein abstraktes, das mit dem Bereich der "Wesenheit" zusammenhängt- und ein anderes,konkretes, das mit unserer physikalischen Welt in Kontakt steht. Sind sie also "Vermittler" zwischen den beiden Welten?
Man könnte demnach die Quarks auch als "Zwischenzustände" in einem Netz von Wechselwirkungen betrachten.

Was finden wir also am Ende unserer Reise ins unendlich Kleine? Fast Nichts! Die Materie löst sich praktisch auf und "zerrinnt" im "Verschwindenden" und "Unbegreifbaren"! Die Substanz des Realen ist lediglich eine Wahrscheinlichkeit,eine mathematischer "Zahlenwolke".
Die Frage ist nunmehr: Was befindet sich hinter dem "Nichts" auf dessen Oberfläche das "Sein" ruht?

Die Quarks sind immerhin die letzten "Zeugen" der Existenz von "Etwas", was noch mit einem Teilchen Ähnlichkeit hat. Was aber ist dahinter? Um diese Frage beantworten zu können, müssen wir uns von der bisherigen Vorstellung über die Materie verabschieden. Wir müssen auf den trügerischen Glauben verzichten, dass der Stoff des Universums aus etwas "Festem" bestehen würde.

Die Quantentheorie sieht im Realen lediglich Wechselwirkungen von Kräften, die von vermittelten Entitäten, den Bosonen, transportiert werden. Dabei sorgen sie für die Beziehungen zwischen den Materieteilchen, welche die Physik Fermionen nennt, wobei letztere "Materiefelder" bilden.
Wir befinden uns an der letzten Grenze der physikalischen Realität. Hier scheint das Gebiet des Geistes zu beginnen, ein "fast Nichts", das eigentlich die Substanz des Realen bildet.
Die relativistische Quantenfeldtheorie, entstanden aus der Verschmelzung von Relativitätstheorie und Quantenmechanik, kann hier noch Auskunft geben. Unter dieser Perspektive existiert ein Teilchen nicht durch sich selbst, sondern einzig mittels der Wirkungen, die es hervorbringt. Diese Ensemble von Wirkungen nennt man ein "Feld". So sind die uns umgebenden Gegenstände nicht anderes als Ensembles von Feldern ( elektromagnetische Felder, Gravitationsfelder, Protonenfelder, Elektronenfelder etc.) Das bedeutet, die wesentliche, grundlegende Realität besteht aus einem Ensemble von Feldern, die ständig miteinander in Wechselwirkung stehen. Im strengen Sinn hat ein Feld keine Substanz, ausser der einer "schwingenden". Man könnte auch sagen, es handelt sich um ein Ensemble potentieller Schwingungen mit denen Quanten verbunden sind.
Was die Konsequenzen daraus sind, beschreibe ich das nächste Mal und hoffe dann zu einem Ende und abschließendem Resümee zu kommen.

Mit besten Grüßen

Helmut Pfeifer



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