Re: Wieviel Utopie ... Evolution des Religiösen


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Abgeschickt von Walter Keil am 09 Maerz, 2008 um 00:49:20

Antwort auf: Re: Wieviel Utopie ... Evolution des Religiösen von Heinz Boente am 03 Maerz, 2008 um 19:38:59:

Hallo Herr Boente,
ich habe nicht gedacht, dass Sie so an mir vorbei diskutieren können. Da schlage ich einen Bogen über Ursache von Religion (Entwicklung der Intelligenz) bis zu den Abspaltungen usw. und sie lassen so gut wie garnichts gelten.
War die Abschaffung der Inquisition und Luthers
Reformation ein nichts ?
Die Abspaltungen lassen sich weiter führen...

Ich denke evolutionäre Entwicklungen vollziehen sich nicht von heute auf morgen, können aber unter Umständen plötzlich sichtbar werden.
Ich denke da reicht es doch nicht aus, einfach zu sagen: stimmt nicht, gerade Religionen sind eben nicht evolutionär.
Obwohl ich zugeben muss, wenn etwas geändert wird, dann kommt es schon fast zu spät.
So, kam die letzte Papst Enzyklia zur Liebe sicherlich Jahrzehnte zu spät.

Nun, ich soll Ihnen erklären, wie unterschiedliche Kulturformen, Denkformen, somit Religionsformen entstanden sind ? Das wundert mich sehr.

Da gehen Sie wohl von einem reinen Hardware-Evolutionsbegriff aus. Eine divergierende Evolution der kulturellen Software ist wohl selbstverständlich, auch bei großer genetischer
Übereinstimmung, muss ich das erklären ?

Muss ich explizit erklären warum in Südamerika kein Buddhismus entstand ? Obwohl die Ureinwohner Südamerikas, offensichtlich, wie vermutlich alle modernen Menschen,aus Afrika stammen und wahrscheinlich über eine verbindende Landzunge von Sibirien nach Alaska in ganz Amerika eingewandert sind. Also der genetischen Hardware nach, dem modernen Homo Sapiens zugerechnet werden können, keine identischen Kulturen und religiösen Kulte entwickelt haben ?

Nun gut, pauschal: alle kulturellen Entwicklungen und ihre unterschiedlichen Formen wurden mehr oder weniger durch die isolierte Situation der Volksstämme hervorgerufen. Ein größerer geistiger Austausch, über weitere Gebiete hinweg, war früher nicht so einfach möglich. Es gab nur wenige Aufzeichnungen und das Reisen war beschwerlich. Zumal sicherlich jede der isolierten Volksgruppen, waren sie sich ursprünglich auch noch so ähnlich, in jeweils anderen Lebensumständen und Umwelteinflüssen und auch mit anderen Führungsfiguren bestückt, unterschiedliche Formen des kulturellen und auch religiösen Lebens hervorbrachte.
So haben die Bayern und die Preussen, trotz relativer Nähe, ihre Eigenheiten entwickelt.
Ich denke, das wussten Sie doch irgendwie schon.
Sorry, das ganz klingt ziemlich respektlos - soll es aber nicht sein !

Möge der geneigte Leser sich selbst ein Bild davon machen, ob im Rahmen der Entwicklung der Menschheit und Ihrer geistigen Fähigkeiten evolutionäre Kräfte Gottesglauben und Religion in verschiedenen Formen hervorbringen und auch wandeln. Letzteres, sicher gerade im letzten Jahrhundert, entsetzlich langsam.
(So wurde von der katholischen Kirche, das Gebot, auch Eheleute sollten Sex nur dann haben, wenn Sie ein Kind zeugen wollen, ich glaube, in den 70er Jahren still und leise zurück genommen)
Ich versuchte das zu verdeutlichen.

Mehr möchte ich dazu nicht mehr schreiben.

Ich muss Ihnen gegenüber Herr Boente, sicherlich nicht mehr deutlich machen, dass ich von den Kirchen, pauschal gesehen, nicht viel halte. Die Lebensfremdheit der massgebenden Leute ist offensichtlich und ein wachsendes Defizit.
Religiöse Würdenträger haben sicherlich kein evolutionäres Bewusstsein und vollziehen den Wandel erst, wenn Ihnen nichts anderes mehr übrig bleibt. Sie sind, so meine These, also eher
passiv Spielball der Veränderung. Aber niemand kann sich der geschichtlichen und auch der eher
langfristig zu sehenden Evolution des materiellen und geistigen entziehen.

So haben die Kirchen, dreissig Jahre nach Ditfurth, den Umweltgedanken und den Klimaschutz entdeckt. Immer öfter sind sie hinten dran, aber
die historische Situation der drohenden Apokalypse wird sie noch zu größeren Umdenken zwingen.

Nun, trotz eines streitbaren Tones unserer Beiträge

Mit freundlichen Grüßen

Walter Keil




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