Re: Quantentheorie: Divergierende Universen


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Abgeschickt von Helmut Pfeifer am 26 Maerz, 2008 um 19:39:34

Antwort auf: Re: Quantentheorie: Divergierende Universen von Walter Keil am 07 Maerz, 2008 um 12:26:29:

Hallo Herr Keil,

Zu Ihrem Beitrag vom 7.3., ebenfalls sehr verspätet, folgendes:

Die Kommunikation von Lebewesen mit ihrer Umwelt erfolgt im wesentlichen über die von der Evolution entwickelten Sinnesorgane, welche geschaffen wurden, um über die Umwelt die notwendigen Informationen einzuholen. So sehr Lebewesen "abgegrenzte" Gebilde sind, damit die internen Prozesse ungestört ablaufen können, so sehr benötigen sie den beschränkten Kontakt zur Umwelt, um sich behaupten und um überleben zu können, wie etwa um der Nahrungsbeschaffung willen! Das galt,wie Sie richtig bemerkten, schon für Bakterien und für die Einzeller. In dieser Phase wurden bereits die grundlegenden Mechanismen dafür entwickelt, welche bei den Vielzellern dann verfeinert und verbessert wurden.

Was das Gehirn betrifft, so beruhen natürlich auch hier alle Prozesse letztenendes auf die Aktivitäten auf der Quantenebene, die aber mit den darüberliegenden Ebenen "synchron" laufen müssen, ansonst das ganze Kostrukt einstürzen würde.
Augenscheinlich hängt unsere persönliche Identität, also das "Selbst", eng mit dem Gedächtnis und der fortlaufenden Erfahrung zusammen. Das ist es, was unser Bewußtsein ausmacht. Ständig werden unsere Gedanken und Tätigkeiten mit unseren Erfahrungswerten, also zu einem zeitlichen Hintergrund in Beziehung gesetzt.( assoziiert) Dazu kommt das Verstreichen von Zeit,die man als einen der grundlegendsten Aspekte unserer Wahrnehmung bezeichnen muss.
Ich gebe Ihnen recht, dass in jedem Lebewesen eine "transzendente" Bewußtseinsebene existiert, die eine höhere Dimension darstellt und vorallem durch das sogar mehrschichtige Unterbewußtsein repräsentiert wird. ( siehe mein Beitrag vom 12.3., Absatz 2 : "Der Geist des Menschen taucht aus Tiefen hervor, die jenseits des persönlichen Bewußtseins liegen")
Für mich ist Religion ganz allgemein identisch mit der Suche nach transzendenten "Wahrheiten", was immer diese auch sein mögen. Ich stimme zu, dass sich dies auch mit dem "evolutionären Teil eines Erkenntnisprozesses" beschreiben bzw. vergleichen lässt.

Mit dem Gedanken eines "lernenden" Gottes kann ich mich nicht so recht anfreunden. Wie ich schon in meiner Arbeit "Die Zeit" ausgeführt habe, muss ein Gott ausserhalb der Zeit stehen und darf somit mit keiner wie immer gearteten zeitlichen Aktivität assoziiert werden.
Der Begriff "Gott" ist mit unserer Sprache einfach nicht zu definieren. Es stellt ein geistiges Prinzip dar, welches, wie etwa auch die Naturgesetze, eine Eigenschaft des Universums verkörpert, die mit menschlicher Logik nicht zu erklären ist.

Das von Ihnen genannte " diametral Auseinanderschießen von Lichtquanten" ist ein Phänomen, welches ich nicht kenne. Ich weiss nur, dass unter Lichtquanten Photonen verstanden werden, die aber keine Ladung und keine Masse besitzen, sondern nur einen "Spin" mit der Kennung "1" aufweisen. Photonen sind Bestandteile elektromagnetischer Wellen, welche das Licht repräsentieren. Anders gesagt, Licht ist das sich mit Lichtgeschwindigkeit wellenartig ausbreitende elektromagnetische Feld. So wie die Photonen, weisen alle anderen Elementarteilchen in Bewegung eine korpuskulare wie auch eine wellenartige Erscheinungsform auf.
Bezüglich der divergierenden Universen gibt es schon Denkmodelle, eines der bekanntesten habe ich mit der Theorie über "Schrödingers Katze" erwähnt, aber nicht beschrieben. Bitte dies nachzulesen, z.B. bei Paul Davies " Gott und die moderne Physik." Ein großartiges Buch!

Mit besten Grüßen

Ihr

Helmut Pfeifer





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