Abgeschickt von Walter Keil am 30 Januar, 2009 um 13:56:22
Antwort auf: Überbevölkerung-Wurzel der apokalyptischen Reiter von Holger Gröschl am 23 Januar, 2009 um 12:59:35:
Hallo Herr Gröschl,
ich freue mich, dass ein neuer Diskutant hier im Forum einen Beitrag geschrieben hat.
Aber, entschuldigen Sie, dass ich das nach Ihrer umfangreichen Schreib- und Fleißarbeit nun so anbringe, thematisch ist Ihr Beitrag einfach zu breit gefächert und umfangreich.
Klimawandel, Hitler, die Bevölkerung als Masse, Geburtenregelung a la China werden von Ihnen als
logische Argumentationskette angesehen.
Da ich, auch aus Zeitgründen zum Thema "vom Meinungsbildungsprozess zum politischen Handeln" einiges zu sagen hätte, was sich für mich eben durchaus um einiges anders darstellt, will ich nur zum Thema Überbevölkerung etwas sagen.
Zuvor aber noch kurz zur Apokalypse.
Wenn wir als Menschheit noch die Kurve kriegen, dann bringt das natürlich auch das Ende der bürgerlichen Vorstellungen von unserem Leben mit sich. Wir müssen Abschied nehmen von der vagen Vorstellung eines gemütlichen Lebens in den Hochzivilisationen. Ein Teil des Schreckens den die drohende Klimakatastrophe auslöst ist meiner Meinung nach seltsam naiv und nur von der Unbeweglichkeit des bürgerlichen Weltbildes aus zu verstehen.
Da werden z.Bsp. Schneekanonen in Bayern künftig erlaubt, weil der Klimawandel nicht mehr genügend Schnee in den Voralpen bringen wird.
Naturschützer und Klimafachleute schütteln entgeistert den Kopf. Weil damit die Zerstörung
von Landschaften beschleunigt wird.
Es ist diese seltsam festsitzende Vorstellung von menschlichen Leben, die mit der Industrialisierung Platz gegriffen hat, die mich erschrecken lassen.
Ich will es mal so beschreiben: Ich geh in die Arbeit, ich bin um 18 Uhr zu Hause und dann geh ich den vergnüglichen Dingen nach. Ich pflege mein Auto und vielleicht meinen Garten. Und dann fahre ich 2x jährlich kräftig in Urlaub.
Politisch bin ich konservativ zwischen Schwarz und Gelb, manchmal auch etwas rötlich.
Nur das Zeitalter des industriellen Raubbaus an den Ressourcen geht zu Ende und erzwingt einen Bewusstseinswandel, so oder so. Die Eliten der Vergangenheit sind natürlich nicht beliebig auswechselbar, sie werden schnell lernnen müssen.
Hier möchte ich den neuen Bayerischen Umweltminister Söder anführen, der plötzlich vom Saulus zum Paulus geworden ist. (beim Donauausbau)
Meine Meinung:
Es gibt eigentlich noch keine Überbevölkerung !
In Indien und China wurde in den 70er Jahren gehungert - heute nicht.
Die großen Ressourcenvernichter sind die führenden Industrieländer, allen voran die USA.
Natürlich würde ein ähnlicher Raubbau an der Natur durch die Schwellenländer Russland, China und Indien zu wirklich dramatischen Verhältnissen führen.
Natürlich ist die Welt begrenzt, aber, es ist die Ignoranz der ewig bürgerlichen, die Glauben wir könnten Mauern um unsere Zivilisationen ziehen und den Rest der Welt vergessen.
Ausgrenzung anstatt Weltöffnung und Weltentwicklung.
Ein Wunder geschieht ja ab und zu. So der Zusammenbruch des Ostblocks und ich denke auch die Wahl von Barak Obama ist ein solches.
So habe ich die Hoffnung, dass eine beschleunigte Entwicklung erneuerbarer Energien auch einen Bewusstseinswandel mit sich bringt.
Und China ist hier kräftig eingestiegen (Windernergie usw.)
Mit freundlichen Grüßen
Walter Keil
meine website: www.walterkeil.de