Re: Kinder des Weltalls


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Abgeschickt von Helmut Pfeifer am 06 Oktober, 2009 um 14:15:39

Antwort auf: Re: Kinder des Weltalls von Klemens Taplan am 28 September, 2009 um 21:22:43:

: Hallo Herr Taplan,
S.g. Forumsteilnehmer,

Danke für Ihre kurze Stellungnahme Ihrer persönlichen Einstellung zu dem Thema "Geist ohne Gehirn", ja oder nein. Ich komme gleich ausführlich darauf zurück.
Zunächst zu Ihrer Feststellung, dass die Bücher von HvD "romanhaft" verfasst seien. Ja, das ist richtig und darum sind sie für den interessierten Laien relativ angenehm zu lesen. Arbitur/Maturaniveau wäre aber eine gute Voraussetzung für das Verständnis von HvD, Interesse für solche Themen sowieso.
Ich sage, wären doch die Schulbücher in dieser Weise verfasst, das würde viel zu deren besseren Verständnis beitragen! Experten in Österreich haben das schon lange gefordert, aber leider bisher vergebens!

Ihre Bezeichnung "philosophische Gründe" könnte man auch als "Weisheiten" bezeichnen, von denen HvD in jedem seiner Bücher einiges zum Besten gibt. Ich erinnere nur an die Aphorismen auf dieser Webseite. Auch ich hatte keine Mühe etwa 50(!) kluge und treffsichere Aussagen bzw. Definitionen aus dem Buch "Wir sind nicht nur von dieser Welt" herauszufiltern. ( Hr. Boente kennt sie)

Nun aber zum Wesentlichen meiner Ausführungen, wofür ich schon weiter "ausholen" muss, denn so einfach wie Sie Herr Taplan, sehe ich die Sache nicht.

Zunächst stimme ich Ihnen zu, dass das Verhältnis Geist und Gehirn ( statt "Gehirn" möchte ich in der Folge "Materie" sagen)eine vornehmlich philosophische Frage darstellt, welche mit naturwisenschaftlichen Methoden nicht direkt verifizierbar ( beweisbar) ist.
So wie HvD meine ich allerdings, dass die Art des Verhältnisses zwischen Geist und Materie ( oder Laib-Seele) eines der Grundthemen der Philosophie seit langem ist und keine unbedeutende Prämisse darstellt. Ich verweise nur auf den lang währenden und grundlegenden Kampf des Gegensatzes Spiritualismus- Materialismus bzw. deren philosophische Ausprägungen Idealismus - Realismus. ( das ganze 19.JH. war damit ausgefüllt)
HvD überläßt es in gewohnter Manier dem Leser, welcher Meinung er sich anschließen möchte. Auch zu lesen in dem o.a. Buch. Man kann die verschiedenen Argumente also nur abwägen, um vielleicht zu einem Kompromiss zu gelangen.
HvD deutet allerdings an, dass Untersuchungen, wie sich das "Geistige" im Ablauf der Evolution manifestierte, die dualistische Auffassung als plausibler erscheinen zu lassen. Diese besagt, dass der "Geist" von Anfang an selbstständig und unabhängig von der Materie exiert hat und nicht von der Evolution gleichsam aus dem "Nichts" erzeugt worden ist. Man muss aber schon einmal die Tatsache festhalten, dass die Entfaltung psychischer Funktionen bis hin zum reflektierenden Bewußtsein beim Menschen, nur durch die Hervorbringung organischer Strukturen, wie die immer komplexer gebauten Nervensysteme, ermöglicht wurden. Es besteht demnach kein Zweifel, dass das individuelle Bewußtsein beim Menschen an "materielle" Gehirne gebunden ist.

Ob es nun "Geist" als eigenständige Kategorie gibt oder nicht, kann naturwissenschaftliche Methode nicht beantworten, weil im Gegensatz zu materiellen Systemen, sich das Geistige als ein unlokalisierbares, unräumliches Phänomen darstellt, zu dem man nur durch subjektive Selbsterfahrung Zugang finden kann.

Trotz alledem bin ich wie HvD der Meinung, dass es aufgrund evolutionärer Beobachtung sehr wohl "Geist ohne Gehirn" gegeben hat bzw. gibt.
Schon in den Anfängen der biologischen Anfängen, wie etwa bei der Urzelle, ist festzustellen, dass es bei deren Ernährung etwa schon ein Prüfen, Bewerten, Ausprobieren und ein Suchen nach Problemlösungen gegeben hat. Das sind bereits Kategorien, welche dem geistigen Bereich zuzuordnen sind! Mehr noch, es handelt sich um Funktionen,die jene Entwicklungen entscheidend bestimmten, welche schließlich viel später unser Gehirn hervorgebracht haben.
HvD sagt in der Folge auch:
" Die Wirksamkeit eines "Verstandes ohne Gehirn" sei anzuerkennen. Lernen und Intelligenz im Allgemeinen sind nicht an einen Ort wie dem eines Gehirns gebunden. Diese Eigenschaften befinden sich auch ausserhalb der Sphäre des menschlichen Bewußtseins". ( Er hat einmal in diesem Zusammenhang von "kosmischer Intelligenz" gesprochen)

Daher: Unser Gehirn hat das Lernen und das Gedächtnis nicht "erfunden". Es stellt diese Fähigkeit dem Individuum nur zur Verfügung. Das Gehirn muss daher als solches Organ verstanden werden, mit deren Hilfe es der Evolution gelungen ist, die Fähigkeiten und Potenzen,die in ihr selbst von allem Anfang an(!) innewohnten, dem Einzelorganismus zur Verfügung zu stellen.
Ich denke hier z.B. an die Analogie zwischen dem Phänomen "Vererbung" und den Funktionen des Gehirns, insbesondere dem des Gedächnisses.
( siehe "Vererbung" sei gleichsam das "Gedächtnis der Art".)
HvD hat darüber interessante Betrachtungen angestellt.( Wir sind nicht.....)
Es ist natürlich eine andere "Geschichte", dass unsere gegenwärtigen psychischen Fähigkeiten nichts als ein erster, matter Abglanz derjenigen Pinzipien darstellen, welche alles hervorgebracht haben, was wir unsere "Welt" nennen. Unvorstellbar!
Wer weiß also, wohin wir uns noch hinentwickeln könnten, wenn die Menschheit es nur erleben würde!!

Mit besten Grüßen

Helmut Pfeifer




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