Abgeschickt von Walter Keil am 08 Oktober, 2009 um 00:12:49
Antwort auf: Re: Zuviele Probleme vs. Optimismus von H.Heim am 07 Oktober, 2009 um 11:22:31:
Hallo, Herr Heim,
ich freue mich von Ihnen mal wieder zu hören.
Es ist wohl so, dass ich ein unverbesserlicher Optimist bin und manchmal denke ich... ich werde geführt dabei !!!
Wenn ich so belesene und gescheite Menschen wie Sie und Herrn de Neidels es sind,
als Diskutanten hier im Forum erlebe und alle Ihre guten Gründe für ein böses Ende lese, dann beschleicht mich schon das Gefühl, dass ich zu einfach die Gesamtproblematik unserer Existenz unterschätze. Also, das wiegt schon alles sehr schwer.
Aber irgendwie habe ich das innere Gefühl, dass seit seit Kindesbeinen, dass ich Gott näher bin als ich es wahr haben will. Ich wär manchmal so gern nur so im Alltag verhaftet. Geht nicht. Es meldet sich immer stärker ständig das Gefühl, diese Wirklichkeit besitzt überhaupt keine menschlich dimensionierte Normalität. Alles ist der blanke Wahnsinn !!!
Und dann meldet sich schnell auch noch der Spaß am Leben, da bin ich so als neugieriger Detektiv auf der Suche nach der Wirklichkeit hinter der Wirklichkeit. Und schon komm ich mit Leichtigkeit und Optimismus daher.
Zum Gefühl geführt zu sein:
mein Schlaganfall mit 23 Jahren, den ich glimpflich überstand, hat mir beim Anblick des laufenden EEGs einen tiefen, fast elektrisch-mechanischen Eindruck von meinen Gedanken erleben lassen. Seit dieser Zeit sage ich, ich bin der Strom in meinen Nervenbahnen.
Mit ca. 43 Jahren bin ich um Zentimeter dem Tod entgangen. In einer nicht einsehbaren Kurve kommt mir ein Fahrzeug mit ca. 80 km/h auf meiner Seite entgegen. Auf meiner Strassenseite gab es noch einen ca. 1 m breiten Gehsteig, auf den ich teilweise ausweichen/hochrumpeln konnte.
Der entgegenkommende braune Audi zog leicht nach innen und so kam es nur zu einer unheimlichen Berührung: ein ganz leichtes touchieren mit einem ganz sphärenhaftem Schleifton war dann bloss die Folge. Mit klopfenden Herzen konnte ich an meinem Fahrzeug später einen ca. 2mm breiten braunen Streifen, fast über die ganze Seitenlänge des Fahrzeugs, feststellen. Der ließ sich nicht entfernen, der war eingebrannt.
Ich habe alle paar Jahre sehr merkwürdige Erlebnisse. So nur kurz erwähnt, bin ich mal an einem schlimmen Unfall im winterlichen Wald vorbei gefahren und ich bin so tief erschrocken, dass ich ohne genau hinzuschauen einfach weiterfuhr. Als ich 30 Minuten später mir ein Herz gefasst habe und zurück fuhr, war keine Spur von einem Unfall zu sehen.
Das hat mich sehr lange beschäftigt und rätseln lassen.
Ich denke dann immer, zu meinem Schutz, wie ein gelernter Skeptiker, vergiss es ! Hier liegt irgendeine absurde Zufälligkeit vor, die Du eben so extrem bewertest. Aber irgendwo bleibt dann doch was hängen, von der Idee, dass ich eine spezielle Aufgabe wohl unterbewusst verfolge, bzw. verfolgen soll. So standen einmal im Traum meine Idole Hendrix und Lennon an meinem Bett. Sie sagten mir dem kleinem Musikerlein, mach weiter !
Nun ja, ich denke, es gibt ihn immer wieder den einen oder anderen unverbesserlichen Optimisten, so wie ich einer bin. Da muss ich nicht unbedingt das Unrationale und Rätselhafte bemühen.
Auf jeden Fall
mit freundlichen Grüßen!
Walter Keil