Abgeschickt von Peter Niemann am 14 August, 2011 um 22:00:01
Oh, voriges Mal habe ich bei einem Buchstaben einen Halbbogen vergessen.
Die folgende Meinungsäußerung mag von manchem Leser als Anmaßung und grobe Vereinfachung empfunden werden. Ich bitte um Nachsicht. Ich bin ein wenig erfahrener, kaum akademisch gebildeter Außenseiter. Aber HvD-Fan:
In seinen letzten Lebensjahren liebäugelte Hoimar von Ditfurth mit der These, sinngemäß:
"Die Schöpfung ist noch im Gange und daher unvollkommen. Die Menschen, allmählich erwachsen werdend, arbeiten daran mit. Die Evolution IST die Schöpfung."
Ist das nicht DIE Lösung des Theodizeeproblems und gleichzeitig ein faszinierender Appell an die Menschen?
Leider entbehrt die Sache nicht einer gewissen Komik: "Ach so - ER hat noch nicht fertig - na dann - das erklärt vieles . . ."
Doch die Idee ist Ernst und wissenschaftlich kaum angreifbar. Warum hat HvD sie entwickelt? Ging es ihm nur um die Wahrheit?
Oder war es der verzweifelte Versuch, einen tief im Unbewußten fest verankerten Glauben im letzten Augenblick doch noch zu retten? Für die "innere Harmonie"?
Denn immerhin wissen wir ja nicht, ob eine "Schöpfung" stattgefunden hat oder nicht, d.h. ob die Vorgänge durch uns übergeordnete und unfaßbare Kräfte gesteuert wurden oder ob sie im Rahmen uns bekannter Naturgesetzlichkeiten mit akzeptabler Wahrscheinlichkeit erklärbar sind. Wenn es aber einen Schöpfer gab, egal ob Person oder nicht: Wer schuf den Schöpfer - und den, der den Schöpfer schuf . . . ?
Muß ich jetzt Dawkins' Bücher auch noch lesen?
De mortuis nihil nisi bene - aber es ist unendlich schade, daß - anscheinend wegen seiner religiösen Grundüberzeugung - heute kaum noch jemand mit dem Namen "Hoimar von Ditfurth" etwas anfangen kann. Wie ich immer wieder feststellen muß.
Unendlich - schade !
Sorry.
Forumbeiträge von vor 2005 kenne ich nicht. Gibt es die noch irgendwo? Möglicherweise wurde ja all das schon gesagt, was ich hier vorgebracht habe.
Peter Niemann , 10178 Berlin.