Re: HvD und die Schöpfung


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Abgeschickt von Helmut Pfeifer am 19 August, 2011 um 18:56:11

Antwort auf: HvD und die Schöpfung von Peter Niemann am 14 August, 2011 um 22:00:01:

Sehr geehrter Herr Niemann!

Sie beziehen sich offensichtlich auf das HvD Buch " Wir sind nicht nur von dieser Welt" und da wiederum auf das Kapitel "Evolution als Schöpfung". Aber davor hat HvD auf Seite 19 mit zwei Sätzen erklärt, auf was es ihm in diesem Buch besonders angekommen ist. Er schreibt: "Evolution und Schöpfungsglaube stehen keineswegs in Widerspruch zueinander ( Dieses Buch wird.....in der Überzeugung geschrieben, dass wissenschaftliche und religiöse Weltdeutung sich nicht gegenseitig ausschließen") Zitatende.

Nun komme ich zu Ihren Äusserungen.
Auf Seite 143, letzter Absatz, schreibt HvD: "Im Mittelpunkt aller Überlegungen, die sich aus dieser anderen Perspektive anbieten, scheint mir heute die Möglichkeit zu stehen,die Evolution als den Augenblick der Schöpfung zu begreifen."
Mit der anderen Perspektive meint HvD offensichtlich, dass die heutige Naturwissenschaft der religiösen Aussage nicht Grenzen setzen, sondern ihr völlig neue Horizonte der Interpretation erschließen möchte.

Ich möchte Ihnen daher empfehlen, die Seiten 144 und 145 sehr sorgfältig durchzulesen. Insbesonders interessant ist die Aussage über ein "Aussen" (Gott?), das sich in Zeitlosigkeit existierend zu denken empfiehlt. Nur so ist der Satz zu erklären " Darum glaube ich, dass die Evolution identisch ist mit dem Augenblick der Schöpfung".

In der Folge kommt HvD auf das von Ihnen herausgegriffene Problem der Theodizee, der "Rechtfrtigung Gottes" zu sprechen.
Ihre Interpretationen für den Grund, warum HvD dieses Thema aufgegriffen hat, teile ich nicht, sondern meine, dass HvD hier ein Phänomen auf rein wissenschaftlicher Basis untersucht hat, ohne Engagement seiner persönlichen Gefühlswelt.
Ich persönlich meine auch, dass die These einer "Schöpfung in nascendo" die Schärfe des Widerspruchs zwischen einem allmächtigen, liebenden Gott und dem ganzen Leid auf dieser Welt nicht verringert. Hingegen stimme ich der Aufforderung zu, dass jeder von uns aufgerufen wäre, einen positiven Beitrag für eine bessere Welt zu leisten.
Insgesamt sehe ich aber keinen Anlass, das vorhin Gesagte unter einem "komischen" Aspekt zu sehen.
Zuletzt noch zum "Schöpfer" bzw. "Schöpfung".
Auch hier muss man gemäß der HvD Forderung diesen Begriff neu nach dem Wissenstand der heutigen Wissenschaft, insbesondere nach den Erkenntnissen der Quantenphysik interpretieren.
Zunächst müssen Sie nicht Dawkins lesen, sondern meine sechs Beiträge in diesem Forum, welche ich vom 25.2. und 25.3. 2009 gemacht habe. Ich hoffe, dass Sie danach Ihr Wissen über die Entstehung von Materie aus dem Nichts erweitern werden können.
Eventuelle Fragen werde ich gerne beantworten, soweit es mir möglich sein wird.

Ich muss aber gestehen, dass alles letztlich Theorie bleibt, aber die Wahrscheinlichkeit, dass es so oder ähnlich abgelaufen sein könnte,relativ groß ist. Auch der Beginn der "Ursache- Wirkung" Kette könnte hinlänglich erklärt worden sein.
Der kirchliche Begriff der "Schöpfung" bzw. des "Schöpfers" müßte also im Geiste der HvD Forderung neu formuliert und den Erkenntnissen der heutigen Wissenschaft angepasst werden. Leider gibt es momentan keine Anzeichen, dass wir dies von der Kirche erleben werden, weil diese fürchtet, ihre Glaubwürdigkeit zu verlieren, wenn sie von den bisherigen alten biblischen Darstellungen abrücken würde.

Mit freundlichen Grüßen

Helmut Pfeifer



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