HvDs Grundanschauungen


[ Antworten ] [ Ihre Antwort ] [ Forum www.hbglweb.de ]

Abgeschickt von Peter Niemann am 30 Oktober, 2011 um 13:20:23

Hallo Herr Keil ,

na ja, ich habe mich über Ihre Frage gewundert, "was ich persönlich denke?". Denn das steht doch seit Monaten in meinen Beiträgen hier im Forum. Habe ich mich nicht klar genug ausgedrückt ?
Ich hatte doch, so kurz wie möglich, meine Meinung über den von allen hier geschätzten Hoimar von Ditfurth geäußert - als spät hinzugekommener Außenseiter - und zustimmende oder auch kritische Reaktionen erhofft, aber es kam, außer von Ihnen, fast nichts.
HvD beschreibt seine Grundanschauung u.a. im Apfelbäumchenbuch im Kapitel "Scheuklappen unserer Welterkenntnis", in dem er sagt, ". . . daß alle unsere Hypothesen über die Welt ohne Ausnahme falsch sind, wenn man es wirklich genau nimmt . . . " , und daß letztlich all unser "Wissen" durch konkrete Erfahrungen - des Individuums und der Art - mit der Welt erworben wurde und quantitativ wie qualitativ nicht wesentlich über das hinausgeht, was wir für unser Überleben benötigen. So ist es z.B. oder war es bisher unwichtig, ob wir mit unserer Logik Geschwindigkeiten richtig addieren können oder uns einen Raum mit mehr als drei Dimensionen vorstellen können. Auch scheint es sicherer zu sein, den Erkenntnisgewinn gleichsam von "unten" her - empirisch - aufzubauen und nicht - mit Hypothesen - von "oben" beginnend. Das ist eine agnostische Position, die auch ich vertrete und im Beitrag "Nachdenken über Religion" mitgeteilt habe. HvD fühlt sich aber gleichzeitig seinem Glauben als Christ verbunden und hat lebenslang zu beweisen versucht, daß es zwischen Religion und Wissenschaft keinen Widerspruch geben muß. Dieser Versuch ist , glaube ich , gescheitert. Aber Forumbesucher, die das anders sehen, mögen sich melden!

Ich stimme Ihnen zu, daß sowohl fundamentalistisch-theistische als auch fundamentalistisch-atheistische Auffassungen gleichermaßen zur Ursache grausamer Konflikte werden können. Diese Meinung vertritt auch der etwas schillernde Hubertus Mynarek. Wäre es im Interesse eines friedlichen Zusammenlebens nicht wünschenswert, wenn die Menschheit zu einer gemeinsamen Grundanschauung finden könnte? Allerdings: wenn die dann falsch ist, könnte das gefährlicher sein als aller Meinungsstreit vorher. Mal eine naive Frage: Steht der Theist oder der Atheist der Wahrheit näher?
Wie war das doch mit den beiden Wanzen, die auf einer großen Kugel leben, die sie für eine ebene Fläche halten, und sich darüber streiten, ob diese Fläche unendlich groß oder begrenzt ist? Sie sollten zurückhaltend sein mit ihrer Meinung, bevor sie sich deswegen schlagen.

Mit freundlichem Gruß
Peter Niemann.



Antworten:



Ihre Antwort

Name:
E-Mail:

Subject:

Text:

Optionale URL:
Link Titel:
Optionale Bild-URL:


[ Antworten ] [ Ihre Antwort ] [ Forum www.hbglweb.de ]