Abgeschickt von Walter Keil am 05 Oktober, 2006 um 10:49:55:
Antwort auf: Re: Klimawandel – Dritter Versuch von Dr.Lütgemeier am 05 Oktober, 2006 um 01:30:13:
Lieber Herr Taplan,
recht herzlichen Dank für Ihre ausführliche
Themenstellung. Ich halte den Klimawandel, seit einigen Jahren schon, für das Top-Thema in der naturwissenschaftlichen Diskussion. Wie Sie schreiben, sind wir bereits mitten drin in dieser
globalen Entwicklung.
Ich sehe zwar durchaus, ähnlich wie Herr Dr.Lütgemeier, die Unbeweglichkeit vieler Menschen und auch die Möglichkeit desaströser Entwicklungen, aber im Klimawandel liegt auch eine Chance für ein neues Zeitalter.
Es findet nämlich, meiner Meinung und aller Voraussicht nach, eine geistige Wende statt.
Die Menschheit muss stärker Zusammenwachsen. Nationale Egoismen und religiöse Barrieren werden in vieler Hinsicht überwunden werden müssen.
Zunächst einmal greift die Erkenntnis, dass alle Lebewesen auf dieser Erde schon immer am Klimageschehen mitgewirkt haben, und das die
Einflüsse und Abläufe nun so gut wie möglich
untersucht und dargestellt werden müssen.
(u.a. Gaia-Hypothese)
Die Folge wird sein, dass die Menschheit zusammenrückt und Schritt für Schritt wirksame Gegenmaßnahmen einleitet. In diesen nächsten drei Jahrzehnten, wird meiner Meinung nach, ausgelöst
durch Missernten und Naturkatastrophen, wie verheerende Stürme und Hochwässer, eben auch in den Industrieländern, das eine-Welt-Gefühl heranwachsen. Die politischen Verhältnisse werden,
genau wie das religiöse Leben, dramatisch verändert werden. Es werden wahrscehinlich große "Wer-hat Schuld ?" - Debatten losbrechen.
Die Sorge um das Ganze, also die Sorge um die Menschheit, getragen von der Biosphäre, hat ja bisher immer nur eher kurzzeitig und nicht nachhaltig Eingang in die politische, wirtschaftliche, philosophische und auch religiöse Diskussion gefunden.
Hoimar v. Ditfurth fehlte uns in diesen letzten Jahren gerade auf diesem Gebiet schon sehr.
Sein "Apfelbäumchen" wäre sicherlich nicht sein letztes Wort dazu gewesen. Denn, wenn die Klimatoten-Statistik (was für ein Wort) auch mal auf jährliche 10 Millionen steigen wird, wird es Regionen geben, die möglicherweise klimatisch
erträglich bleiben werden. Aber das unbeschwerte
spätkapitalistische Lebensgefühl (Mein Haus, mein Auto,meine Frau, mein Urlaub ...)wird sich wohl ändern. Die Lebensgrundlage ist eben auch in den Industrieländern in Gefahr.
Übrigens: die Erdwärme boomt wie nie zuvor.
Fachkräfte-Mangel verhindert jedoch eine noch schnellere Ausbreitung dieser klimafreundlichen Technologie. Letzte Enwicklungen: Klimatisierung von Gebäuden mit Erdwärme-Sonden. (Also nicht nur Heizung, sondern auch Kühlung der Gebäude mit sehr geringem Energieeinsatz).
Die Stromerzeugung aus Erdwärme wird inzwischen
gerade im Großraum München, von zahlreichen Gemeinden angegangen. (nach dem Vorbild von Unterhaching).
Wenn Sie dazu etwas sagen wollen - sehe ich das zu schwarz ? - so schreiben Sie doch einen Beitrag !
Und nochmals: Herr Taplan, ich freue mich, dass Sie das Thema mal wieder gestellt haben.
Mit freundlichen Grüßen
Walter Keil