Abgeschickt von Helmut Pfeifer am 01 Juni, 2007 um 17:40:23
Antwort auf: Re: Ursachen des menschlichen Fehlverhaltens von Walter Keil am 20 Mai, 2007 um 13:46:25:
Hallo Herr Keil,
Zu Ihrem interessanten Beitrag v.20.5.
Ja, selbst bei einem " worst case" Szenario wird nicht die ganze Menschheit zugrunde gehen. Da stimme ich Ihnen voll zu. Dabei möchte ich gleich eine "Selbstkorrektur" anbringen, die eine in meinem letzten Beitrag gemachte Aussage betrifft: Es müßte statt "... die Lebewesen, die am besten angepaßt sind...eigentlich heißen "..die Lebewesen, die sich am besten anpassen können." Denn im Laufe der Evolution gab es viele bestens angepasste Tierarten, welche aber sich bei auftretenden Veränderungen diverser Umwelbedingungen bzw. auftetender Katastrophen sich wegen mangelnder Flexibilität nicht anpassen konnten und zugrunde gingen. Ein gutes Beispiel könnten vielleicht die Saurier sein, aber so genau weiß man das nicht.
Nun zu etwas anderem. Sie zitieren immer wieder Teilhard de Chardin von dem ich das Buch " Der Mensch im Kosmos" schon länger besitze. Ehrlich gesagt, er liegt mir nicht sehr, obwohl ich ihn schon für einen bemerkenswerten Philosophen halte. Ich habe in diesem Buch vergeblich die Definition des Begriffs "Noosphäre" gesucht und das Lexikon zu Rate gezogen. Dieses spricht von einem "evolutionären Begriff der Anthropologie , der zusammen mit der Biosphäre zu den beiden Formen des kontinuierlichen Übergangs der Narur zur Kultur" bedeutet.
Wenn ich Sie vielleicht richtig verstehe, dann meinen Sie den Umstand, dass der Mensch noch nicht den Grad einer geistigen Entwicklung erreicht hat, um die richtigen Zusammenhänge zwischen dem Geistigen und dem Materiellen richtig zu sehen, um so verantwortungsvoller der Natur gegenbüber zu agieren.
HvD schreibt ja irgendwo in Anlehnung an Konrad Lorenz ( Begründer der vergleichenden Verhaltensforschung und Nobelpreisträger), dass der Mensch noch lange nicht die Strecke Tier-Mensch bewältigt habe, weil u.a. "grundsätzliche instinktive Verhaltensweisen" des Menschen dem der Tiere noch sehr ähnlich seien, auch wenn die Erscheinungsformen derselben etwas anders wären.
Gut gefällt mir Ihre Definition von der "Kurzsichtigkeit" der Menschen, welche etwa durch die "Fokusierung auf vordergründige wirtschaftliche Interessen" klar zum Ausdruck kommt. Tritt hier der archaische Trieb des "Jägers und Sammlers" im Menschen zu Tage, nur halt in sublimierter Form?
Generelle Selbsterkenntis wäre wohl der erste Weg zur Besserung, wie es so schön heißt!
Falls dies nicht geschieht, kommt es, wie Sie treffend sagen, zu einem riesigen "Lernprozess" in Form einer Katastrphe mit apokalyptischen Ausmaßen. Das ist leider zu befürchten!
Mit besten Grüßen
Helmut Pfeifer
Mit freundlichen Güßen
: Walter Keil