Re: Ursachen des menschlichen Fehlverhaltens


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Abgeschickt von Walter Keil am 20 Mai, 2007 um 13:46:25:

Antwort auf: Re: Ursachen des menschlichen Fehlverhaltens von Heinz Boente am 20 Mai, 2007 um 11:02:21:

Hallo Herr Pfeifer, hallo Herr Boente,
liebe Forumsbesucher,
dazu eine Stellungnahme die versucht, das Argument unzureichenden menschlichen Natur (conditio humana) abzuschwächen und einen
möglichen anderen Verlauf der menschlichen Zukunft
anzudenken.

Nicht, das ich nicht auch hier Schwächen sehe - nur, ich denke man muss auch einen weitere Aspekt berücksichtigen: den Zustand der geistigen Sphäre
außerhalb der Gehirne.
Wir haben eine sich absolut beschleunigende anwachsende Welt des Wissens und ihre Vernetzung. (Teilhard de Chardin: Noosphäre)

Was viele beklagen und Ditfurth ja auch, ist im Grunde eine Art der Kurzsichtigkeit. Eine Fokusierung der geistigen Orientierung auf vordergründige wirtschaftliche Interessen ohne die Verflechtung unserer Existenz mit der
Natur/Biosphäre ausreichend zu berücksichtigen.

Dies ist in meinen Augen das normale Ergebnis der
menschlichen Entwicklungsgeschichte.
Denn das Leben ist immer eine ziemlich bedrohte unsichere Sache und endet mit dem individuellen Tod, den wir uns, wohl aus evolutionärer Prägung heraus, sicherlich unzureichend bewußt machen.

So wurde der Mensch durch die großen Entfaltungsmöglichkeiten, die die Erde bot, geprägt. Er hat einfach immer jede Chance ergriffen seine Lebensgrundlagen zu verbessern und zu erweitern.
Nun hat die Gattung Mensch dabei, vor allem auf Grund ihrer geistigen Leistungen, zahlreiche Überlebensrisiken verkleinert und damit begonnen, was normaler Weise jede sich entwickelnde Intelligenz tun würde: er hat aktiv die Umwelt verändert. (Ein Haus ist z.Bsp. eine neue Eigenschaft der Umwelt, genauso wie ein Beet oder ein Stausee, eine Autobahn,)
Diese Umweltveränderungen erreichen nun eine Art Sättigung. Negative Folgen türmen sich auf.

Nun, nachdem die Medien die Welt in alle Wohnzimmer tragen, erscheint die globale Bedrohung
durch den Klimawandel, zumindest in den führenden Industriestaaten, die Bedeutung zu erlangen, die
unbedingt erforderlich ist, um wenigstens das Überleben der Menschheit auf reduziertem Niveau
(viele Tote, niedrigerer Lebensstandard)
zu ermöglichen. Es gilt, um wenigstens dies zu erreichen, ein friedlicher Austausch von Gedanken und ein globales Handlungskonzept müssen so bald wie möglich erreicht werden.
Ich denke, dazu ist es nicht zu spät.
Aber was nun in den nächsten 20-30 Jahren ablaufen wird kann man sicherlich nicht wirklich prognostizieren.
Selbst dann, wenn nur 1 Milliarde Menschen dieses Jahrhundert überlebt, ist es eine unglaubliche Katastrophe und doch ein Erfolg des Typus Mensch zugleich.

Ich sehe das möglicherweise eher optimistsch, einen totalen Abgang der Menschheit kann ich mir aber nur schwer vorstellen. Dazu ist der Mensch zu zäh und zu hartnäckig und auch das anwendbare Know-How erscheint mir doch zu groß.
Ich denke, die Apocalypse kommt, als ein riesiger Lernprozeß. Selbst wenn nur 500 Millionen
ihr Leben lassen müssen, wird es die Prägung der Art gravierend beeinflussen.
Der Mensch ist gezwungen vom Eroberer zum Gärtner zu werden.
Vielleicht hinkt der Vergleich etwas, aber ich denke, man kann die Kernaussage verstehen.


Mit freundlichen Güßen

Walter Keil





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