Fehler wissensch.-techn. Denkens


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Abgeschickt von Helmut Pfeifer am 27 September, 2007 um 15:38:02

S.g. Diskussionsteilnehmer u. Forumsbesucher,

Ich habe im Juli über das ausufernde Spezialistentum und über das damit verbundene einseitige Denken geschrieben und mit einem deftigen Ausdruck einen gewissen "Mister L." sehr verärgert. Nun stoße ich in dem Buch "Unsere Welt- ein vernetztes System" von F. Vester ( Empfehlung v. Hrn Boente) auf eine Passage, die sich eben mit diesem Thema beschäftigt. Ich zitiere in der Folge einige Sätze, welche meine und folglich die Meinung von HvD durchaus bestätigen. Es geht um eine Forderung, die einschlägige Fachleute immer dringlicher stellen. Ich zitiere:
..." Ich glaube den klugen(!) Leuten, die uns sagen: Wir haben die Möglichkeiten naturw. und techn. Denkens überschätzt und den unendlichen Zusammenhang der Natur unterschätzt."
Und weiter : " Das exakte Denken der Naturwissenschaftler ist zwar sehr effektiv- aber nicht umfassend!!"
Er schreibt weiter, dass große Wissenschaftler wie Heisenberg ( da würde ich vorallem auch Einstein nennen!) hätten über ein erweitertes Denken verfügt und gerade deshalb große Entdeckungen gemacht.

Sinngemäß geht es weiter : " Den Studenten div. Fakultäten wird dieses Denken nicht, oder kaum noch vermittelt. Das "einschichtige" (Autor) naturw., techn. und wirtsch. Denken hat an den Universitäten das umfassende Denken verdrängt. Dieses einseitige Denken hat zwar schwindelnde Höhen der Abstraktion erklommen, aber in diesen Höhen ist der Zusammenhang der immer zahlreicheren Naturwissenschaftszweigen selbst immer mehr verloren gegangen."
Wie sich der ganze Komplex der spezialisierten wissenschaftlichen Zweige zur Natur verhält, ist mehr und mehr dem Blick entschwunden!

Heute beginnen manche Wissenschaftler zu erkennen, dass jeder Wissenszweig ein komplexes System ist, das aber ein einziges(!) großes System bildet, das seinerseits mit der Natur ein Gesamtsystem bilden soll, wenn die Lebensgrundlage des Menschen erhalten bleiben soll!! Wir beginnen zu erkennen, dass wir kein einzelnes Problem lösen können, wenn wir es außerhalb seines Gesamtzusammenhangs lösen wollen.
Ich gebe zu, dass es sehr schwierig sein wird, dieses Denken in "größeren Einheiten" (vernetztes Denken) in die Tat umzusetzen, und zwar in allen Bereichen wie Wissenschaft, Technik, Wirtschaft und Politik. Letztere ist besonders gefordert, weil sie ja die Rahmenbedingungen für alle Bereiche vorgeben müßte.( Und das mit den derzeit handelnden Personen)
Leider verstellen jetzt noch Partikular-Interessen die Sicht darauf, dass die Lebensfähigkeit der Gesamtgesellschaft die erste und wichtigste Bedingung ihrer eigenen Existenz darstellt.
Es ist ein großes geistiges Abenteuer, das es zu bestehen gilt: Alles, was wir als Einzelnes zu sehen gewohnt waren, sollte in seinem größeren Zusammenhang begriffen werden.
Die Gedankenansätze dazu hat uns Hoimar v. Ditfurth schon vor über zwanzig Jahren mit seinen Büchern geliefert!

MfG

Helmut Pfeifer



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