Re: Autobiografisches zum „Apfelbäumchen“


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Abgeschickt von Halil Güvenis am 30 Oktober, 2007 um 11:11:25

Antwort auf: Re: Autobiografisches zum „Apfelbäumchen“ von Heinz Boente am 29 Oktober, 2007 um 10:30:22:

Hallo Herr Beoente, Hallo Diskussionsteilnehmer,

die entscheidenden Argumente in unserer Diskussion sind schon gefallen. Ich möchte sie nur im anderen Zusammenhang kurz wiederholen.

„Noch einmal: ich gestehe gerne zu, daß es eine visionäre Kraft geben kann, ich bezweifle allerdings weiterhin, daß diese Kraft je zum Tragen kommt. Zumindest nicht in dem Umfang, der nötig wäre, und auch nicht in dem kurzen Zeitraum, der noch zur Verfügung steht (wenn überhaupt).“

Mit dieser Aussage widerlegen Sie aber HvD. Er schloss die Möglichkeit der Verhinderung der Katastrophe genetisch aus, d.h. es ist keinem einzigen Individuum der Art „Homo sapiens“ möglich, sich über die Artgrenzen hinwegzusetzen. Sie aber räumen im Fall der visionären Kraft ein, dass für einzelne Individuen wohl die Möglichkeit besteht, sich über diese Grenze hinwegzusetzen; sie insistieren nur darauf, dass die Masse der Menschen dies doch nicht schaffen wird. Das ist genau meine Argumentation gegenüber HvD. Ich gebe eine menschliche Fähigkeit an, kraft deren einzelne Individuen der Art die angeblichen Artgrenzen überschreiten. Damit ist HvD widerlegt. Dass aber die Masse der Menschen diesen Weg doch nicht gehen kann, ist eine andere Problematik, die mit der ursprünglichen Behauptung von HvD nichts zu tun hat.

Den Grund für die Unfähigkeit der Massen, die Katastrophe zu verhindern, sehe ich in ihrem soziokulturellen Zustand, der durch grundlegende wirtschaftliche Entwicklungen herbeigeführt wurde. Solange das Wirtschaftswachstum und der Massenkonsum durch einen elementaren gesellschaftlichen Prozess nicht aufgehoben sind, wird es keine Rettung aus der Sackgasse geben. Deshalb postuliere (hoffe) ich bis spätestens 2020 eine wirtschaftliche Umwälzung, aus der die zur Zeit nicht vorhandenen, zur Verhinderung der Klimakatastrophe empfänglichen Menschen hervorgehen könnten.

Ich gebe zu, dass dies eine schwache Argumentation ist. Aber wer weiß, was die Zukunft mit sich bringen wird. Ihr Beispiel mit dem „Zusammenbruch des Ostblocks, den niemand vorhersehen konnte“, finde ich in diesem Zusammenhang sehr gut. Der Ostblock brach zusammen, weil die Planwirtschaft an ihre wirtschaftlichen Grenzen gestoßen war. Könnte die wachstums- und konsumorientierte Wirtschaftsordnung genau so wie die Planwirtschaft im Ostblock nicht an ihre Grenzen stoßen und eine geistige Wende herbeiführen?

Mit freundlichen Grüßen

Halil Güvenis




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