Abgeschickt von Henry Grimmer am 06 April, 2010 um 16:22:56
Antwort auf: Re: Zu Hirnforschung hard- und Software... von Aribert Böhme am 30 Maerz, 2010 um 18:50:52:
Hallo, Herr Böhme, Herr Boente!
Herr Böhme, ich möchte Sie auf einen Gedankenfehler aufmerksam machen bzw. darauf, dass zwei völlig verschiedene Ansätze der Erkenntnimöblichkeit vermischt werden. Wenn von Chaos in Bezug auf unsere Erkenntnisfähigkeit über den Kosmos gesprochen wird, so ist zum einen die belegte Tatsache gemeint, dass wir uns letztlich nicht beliebig genau über die Anfangsbedingungen informieren können (siehe Heisenberg, was aber eigentlich genauer meint, das der Kosmos zumindest im klassischen Sinne nicht determiniert ist), zum anderen siehe das Dreikörperproblem, wir können auf Grund der gegenseitigen Abhängigkeit der Gravitation der einzelnen beteiligten massebehafteten Körper nicht beliebig weit in die Zukunft oder auch in die Vergangenheit die Bewegungen in einem solchen System voraus-/nachberechnen. Folglich liegt es auch hier an den nicht bestimmbaren Anfangsbedingungen. Nach allem, was ich darüber weiß (aber das in aller Bescheidenheit), ist dies eine systemimmanente Unmöglichkeit, und kein Messproblem. Ihr Beispiel mit der Computersoftware bezieht sich aber auf einen anderen Sachverhalt, hier sind die Anfangsbedingungen vollkommen bekannt, und es geht in der Folge tatsächlich nur um die Qualität des Software bzw. letztlich um den Speicherplatz, denn prinzipiell ist das Schachproblem zu lösen (wie Sie selbst andeuten), denn auch wenn die Zahl möglicher Züge gigantisch und die Zahl der möglichen Kombinationen äußerst komplex ist, so ist beides doch nicht unendlich und vor allem nicht in Sinne der Quantenmechanik unbestimmbar.
Mit freundlichen Grüßen
Henry Grimmer