Re: Evol. identisch mit Augenblick der Schöpfung? - korrigiert !


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Abgeschickt von Helmut Pfeifer am 31 Oktober, 2006 um 13:43:33

Antwort auf: Re: Evol. identisch mit Augenblick der Schöpfung? - korrigiert ! von Walter Keil am 22 Oktober, 2006 um 12:33:13:


Hallo Herr Keil!

Danke für Ihren "inspirierenden" Beitrag. Er enthält nämlich so viele Themen, sodass man einige Beiträge gestalten müsste, um alles in entsprechender Ausführlichkeit kommentieren zu können.

Zunächst sind wir uns einig, was HvD meinte und beabsichtigte, als er gegenständlichen Vergleich angestellt hat.

Der Kernpunkt dieser Thematik ist die ewige Frage nach dem Verhältnis zwischen religiöser und rationaler Deutung dieses einen Kosmos, dieser einen Welt, die einerseits Schöpfung sein soll, andernseits wissenschaftlich teilweise erklärbar erscheint.- Die Frage ist noch immer unbeantwortet.

Erinnerlich sei der im 19. Jh.offen vorhandene Gegensatz zwischen Spiritualismus und Materialismus bzw. deren philosophische Ausprägungen in Form von Idealismus und Realismus. Hie nur die Betonung des Geistigen, dort nur die des Materiellen. Jede Seite wollte die Ansichten des anderen widerlegen. Keiner konnte einwandfrei die Existenz oder die Nichtexistenz Gottes beweisen.

HvD meint, dass es heute einen "Frieden" zwischen den beiden Lagern gibt, der aber nur scheinbar ist, weil man sich gewissermaßen "arrangiert" hat. Es existieren nämlich jetzt unausgesprochen abgegrenzte " Zuständigkeiten" : Wenn es um geistige Werte geht, wie etwa um Sinnfindung, den Glauben selbst, um Gut und Böse, Transzendenz usw. ist der Theologe zuständig. Wann immer es um die Materie geht, um Astronomie, Kosmologie oder um biologische Vorgänge usw., dann ist die Naturwissenschft der kompetente "Ansprechpartner".

HvD spricht von einer Lehre "zweier Wahrheiten", von einer geistig gespaltenen Welt, wo wir in der einen Hälfte das glauben sollen, was wir in der anderen aus logischen Gründen abzulehnen haben! Es ist leicht vorstellbar, dass dies bei vielen Menschen zu einer starken Irretierung führt ubd sie in den Atheismus abgleiten lässt. Sie verlassen sich nur mehr auf ihre "Vernunft", um in ihrem Diesseits zurechtzukommen.

Es ist offensichtlich, dass Materie und Energie aus dualistischer Sicht betrachtet werden muss.
Einstein hat ja mit seiner berühmten Formel bewiesen, dass Materie nur eine andere Form der Energie ist. Sie sind äquivalent. Konkret steckt etwa in einem Gramm Materie eine gewaltige Menge an Energie - die Atombombe hat es schlagend bewiesen! Aber das ist eine andere Geschichte.

Überhaupt entziehen sich die Zustände ab der atomaren Ebene der Materie den Vorstellungen unseres alltäglichen Verstandes. Die Welt der Quanten kann mit menschlicher Logik nicht mehr begriffen werden, darum ist sie so unverständlich für uns.
Jemand hat einmal geschrieben, dass der Mikrokosmos das "Reich der mathematischen und physikalischen Fabelwesen" sei, wo Eigenschaften und Bewegung der Teilchen nur mehr auf grund von Wechselwirkungen bestimmt werden kann.
Hier befinden wir uns bereits im Bereich "innerweltlicher" Transzendenz, wie ich meine.
Das alles wissen wir erst seit einigen Jahrzehnten als die Quantenphysik diese bahnbrechenden Erkenntnisse für uns gewonnen hat.
Das ist nur ein Beispiel für Ihre richtige Anmerkung, dass die Kenntnis von der Realität dieser Welt ständig erweitert wird, also in Bewegung ist. Damit gelingt es der Menscheit Stück für Stück, einen kleinen Teil innerweltlicher Transzendenz in objektive Realität zu verwandeln. Einstein ist das beste Beispiel dafür.

Und weil Sie es erwähnen, eine kennzeichnende Eigenschaft der Evolution ist prägnant in einem Spruch enthalten: "Das Bessere ist der Feind des Guten."..Und das wird mit größter Zähigkeit verteidigt und bewahrt.

Dem Begriff "Zeit" möchte ich mich ausführlich im nächsten Beitrag widmen.

Mit freundlichen Grüßen

Helmut Pfeifer




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