Abgeschickt von Walter Keil am 02 November, 2006 um 12:12:50
Antwort auf: Re: Evol. identisch mit Augenblick der Schöpfung? - korrigiert ! von Helmut Pfeifer am 31 Oktober, 2006 um 13:43:33:
Hallo Herr Pfeifer,
danke für Ihre kenntnisreiche und ausführliche Antwort, die ich so unterschreiben würde.
Ich möchte aber noch über die religiösen und naturwissenschaftlichen Sphären ergänzen.
Vor nicht allzu langer Zeit deutete alles darauf hin, dass eine forschende menschliche Gemeinschaft die Rätsel der Welt mit Naturwissenschaft auflösen könne. So schrieb auch Steven Hawking, dass er als junger Astrophysiker glaubte, es wären nicht mehr allzu viele Probleme über das Universum vorhanden und er könne zu Lebzeiten an der endgültigen naturwissenschaftlichen Beschreibung mitwirken.
Nun sind wir zwar schon deutlich weiter gekommen,
aber wir finden tatsächlich hinter den neuen naturwissenschaftlichen Erkenntnissen noch grössere Rätsel. Relativität und Quantenphysik sind noch nicht wirklich umfassend verstanden, da tut sich mit der dunklen Materie und der dunklen Energie ein noch viel größeres Rätsel auf.
Die religlöse Beschreibung der Wirklichkeit zeigt sich dabei als brauchbare, aber auch weitgehend unvollkommene Kurzform für eine Menschheit vor dem 20.Jahrhundert. (So meine Meinung)
Nun stehen wir da und müssen unser Leben zu Ende bringen, ohne die Chance wirklich das wesentliche zu wissen. Es bleibt uns, so denke ich, nichts anderes übrig als unseren Glauben mit dem neuen Wissen anzureichern, weiter zu entwickeln.
Ein Gedankengebäude, dass ich für notwendig halte,
um kollektiven und individuellen Sinn in akzeptabler Form zu formulieren, dass unserer inneren Veranlagung nach Fortentwicklung entspricht.
Es ist also eher so, wenn ich zusammenfasse, dass die naturwissenschaftlichen Erkenntnisse zur Veränderung von jeglicher Form von Religion und auch Atheismus führen - führen müssen.
Dass sich aber an der Gottesfrage, im Grundsatz, nicht viel verändert hat.
Der Atheismus, der in der Annahme einer vorgegebenen Natur mit ihren Gesetzlichkeiten, sich zunächst am personalen Gott eine gute Ablehnungshaltung religöser Vorstellungen aufbauen konnte, hat jetzt zunehmend mit Phänomenen innerhalb der Evolution des Kosmos zu tun, die gerade zu Transzendenz heraufbeschwören.
(Selbstorganisation, was immer das im philosophischen Sinne bedeutet)
Ich denke, religiöse, atheistische und naturwissenschaftliche Weltbetrachtung nähern sich in gewisser Weise an. Zudem sind wir, aufgrund globaler Konflikte, stärker dazu aufgerufen, eine gemeinsame geistige Orientierung für die Menschheit als Ganzes zu schaffen.
Mit freundliche Grüßen
Walter Keil