Abgeschickt von Henry Grimmer am 17 Maerz, 2010 um 10:57:13
Antwort auf: Re: Int. Erkenntnisse der Hirnforschung Hard +-Software von Walter Keil am 16 Maerz, 2010 um 23:14:02:
Ne, ne, Walter,
das ist keine „Fein-Rethorik“, es besteht sogar ein gravierender Unterschied zwischen Grund und Ursache, eben den zwischen einem notwendigen Verursacher, wenn wir von einem Grund sprechen und keinem, wenn es um Ursachen geht. Jeder Grund für ein Geschehen ist eine Ursache, aber nicht jede Ursache braucht einen Grund. Aber sei´s drum.
Ich hatte dich schon verstanden, nur bin ich halt anderer Ansicht, ich weiß mit deinem „Geistigen“ ehrlich gesagt nichts anzufangen. Überhaupt erinnert mich das an die Ideenlehre der Alten Griechen. Wie soll rein Geistiges etwas Materielles bewirken? Die TCAG Abfolge in den Genen z. B. hat sich als Spiel der Kräfte nach bekannten Gesetzmäßigkeiten entwickelt, so wie der gesamte Kosmos, dazu bedurfte es keines Planes. Alles schwingt, ja, aber das ist genau der Punkt, du brauchst immer ein Etwas, das schwingt, es gibt die Schwingung nicht ohne die Materie (in unserem Kosmos), und E=m*c zum Quadrat, Energie ist auch ein „Etwas“, nur – zum Geistigen kommst du so nicht.
Was nun Gott angeht: Selbstverständlich kann ich nicht bestreiten, dass es ihn geben könnte, aber eines ist für mich unbestreitbar, wir wissen es einfach nicht. Und dieses Nichtwissen lässt uns ja die Möglichkeit geradezu unüberbietbarer Beliebigkeit. Jedem der Seine, sozusagen. Nein, egal wie es gewendet wird, es bleibt immer das Faktum der Theodizee, Gottes Verantwortung für das Übel in der Welt (seine Schöpfung, nicht wahr?). Und nun gar unfassbares Leid ungezählter Kreaturen – als Übungsstunde? Das ist monströs, dein Gott hätte sich tatsächlich vorher einen Plan machen sollen. (Im Übrigen ist die Vorstellung, dass Gott sich in der Schau des Kosmos selbst erkennt, nicht so neu, denke an den unbewegten Beweger). Wir brauchen Religion, das sage ich nicht zum ersten Mal, nur dürfen wir das Göttliche nicht zum Idol machen, nicht zu einem Gegenüber, aus uns herausgelöst und dann angebetet. Wir müssen uns unserer eigenen Kraft bewusst werden, ohne diese jedoch zu einem Idol zu machen.
Liebe Grüße