Ursachen des menschlichen Fehlverhaltens


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Abgeschickt von Helmut Pfeifer am 17 Mai, 2007 um 19:29:18

S.g.Forumsteilnehmer!

Bei Betrachtung der Umweltschäden des so genannten Homo Sapiens ( diese Bezeichnung verdient er eigentlich nicht), muss man folgerichtig nach einigen Ursachen dieses Verhaltens fragen.
Da dies eine HvD Web Seite ist, möchte ich unseren "Lehrmeister" sinngemäß zitieren:
" Der Mensch hält die unbelebte, anorganische Natur für einfacher und leichter verständlich als den Bereich des Lebendigen. Daraus resultiert die naive menschliche Betrachtung demgemäß sich die Welt als eine Art Bühne darstellt, auf der die Menschheit, umgeben von der Statisterie der übrigen belebten Natur, das "Drama" ihrer Historie aufführt."

Und einige Sätze weiter die Schlussfolgerung:
" Je mehr wir über die Natur wissen, um so mehr werden wir belehrt, dass die von uns betrachtete "passive Bühne" in seiner Struktur und seinen Funktionen nicht weniger kompliziert organisiert ist als wir selbst". Nehmen wir nur die subatomare Welt bis hin zur lebenden Zelle als Beispiel her.
Das menschliche Verhalten ist also geprägt von etlichen grundlegenden Fehleinschätzungen gegenüber der Natur und deren Geschichte. Ein ganz fataler Irrtum ist der, dass sich der Mensch, getrennt durch eine tiefe Kluft, von der übrigen Natur als was besonders fühlt und sich daher den in ihr geltenden Gesetzen enthoben wähnt. Die Welt besteht nicht aus Zonen unterschiedlicher Gesetzlichkeit, sondern ist Teil einer einzigen geschlossenen Wirklichkeit!

In der Conditio Humana gibt es ein Kapitel "Scheuklappen unserer Welterkenntnis". Hier heißt es z.B. auf Seite 299:
"Wir ahnen die Unermäßlichkeit unserer Unwissenheit, wenn wir die Unermäßlichkeit des Sternenhimmels betrachten, aber gleichzeitig hegen wir die unausrottbare Gewissheit, dass es für alle unsere Probleme eine mit menschlicher Vernunft erreichbare Lösung geben müsse.
Dabei täuschen wir uns nicht nur über den Spielraum unserer Entscheidungsfreiheit, aber mindestens in dem gleichen Maße sind wir Opfer der Illusion,wir könnten für alle Probleme dieser Welt eine Lösung finden, weil wir glauben, die Wirklichkeit dieser Welt sei uns uneingeschränkt zugänglich. Dabei hat uns Plato vor über 2000 Jahren mit seinem "Höhlengleichnis" eines Besseren belehrt. Die Menschheit scheint jedoch unbelehrbar.

Das eigentliche Problem ist folgendes:

Wir leben nicht in der Welt, sondern nur in dem Abbild, das unsere Köpfe von ihr entwerfen. Die uns angeborenen Anschauungsformen gleichen "plumpen kategorialen Schachteln." ( Hans Mohr)
Bis vor kurzem war das für unsere Existenz belanglos, weil unsere Denkausrüstung zur Sicherung unseres Überlebens genügt hat.
Die Bedingungen haben sich bekannterweise einschneidend geändert, sodass angeborene Vernunft im Handumdrehen zu angeborenem, womöglich tödlichem Unsinn wird. Denn es gilt, dass immer dann aus Sinn Unsinn wird, wenn unter bestimmten Umständen von der Evolution heraugezüchtete Eigenschaften auch unter veränderten Umständen beibehalten werden, auch wenn sie nicht mehr "passen". Wir sind aus der "Kleiderkammer" der Evolution gewissermaßen mit der falschen "Ausrüstung" in die moderne Gegenwart hineingestoßen worden, wie es im Text der Conditio Humana heißt.

Fatalerweise haben gerade die heutigen politischen Entscheidungsträger, die uns vor diesen Gefahren schützen sollten, die wenigste Ahnung von diesen wissenschaftlichen Erkenntnissen. Dabei ist das Ausmaß und sind die "Verkleidungen" in denen uns der angeborene Unsinn beherrscht, zweifelsohne noch keineswegs vollständig beschrieben. Es ist nur die Spitze des Eisbergs, die hier erkennbar wird und welche die Misere unserer Lage erklärt.

Ist es daher verwunderlich, dass ich so pessimistisch bin, was unsere Zukunft betrifft?

Mit freundlichen Grüßen

Helmut Pfeifer



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