Re: Teilhard de Chardin: Der Mensch im Kosmos


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Abgeschickt von Walter Keil am 01 August, 2010 um 12:52:54

Antwort auf: Re: Teilhard de Chardin: Der Mensch im Kosmos von Klemens Taplan am 25 Juli, 2010 um 22:11:28:

Hallo Herr Taplan,
ich möchte nur noch hinzufügen, dass für mich die Begriffe "Natur" und "natürlich" keine aussagekräftigen Begriffe mehr sind.
Sie sind eher unscharf und am menschlichen Erleben auf der Erde orientiert.

Ich sage, wenn es um die energetische und atomare Ebene (Quantenphysik), oder auf die ungeheuren und teilweise noch schwer zu definierenden kosmischen Phänomene (u.a. Relativtät) geht, dann erstirbt für mich einfach der Begriff Natur.

Ich kann ja meine eigene "Natürlichkeit" auch auf die Vorstellung hin erweitern, dass meine Oberfläche (Haut) die Elektronen von aberwitzig vielen Atomen sind, die Licht in Abhängigkeit von ihrer Rotationsgeschwindigkeit mit unterschiedlicher Frequenz (Farbe) reflektieren.
Ich sehe mich dann nicht mehr als etwas an, was mit dem Begriff Natur zu tun hat.

Wann können wir mal freie Elektronen sehen ?
Wenn es blitzt ! Meine Hautoberfläche so kann ich sagen, besteht aus, durch Atomkerne neutralisierten, Blitzen !
Das alles soll, durch so einen, aus vorwissenschaftlichen Zeiten stammenden Begriff, wie Natur, bezeichnet werden ?

Auch, dass alles Leben auf genetischen Bauplänen beruht, die im Mikrokosmos in Zellen ruhen, und durch eine z. Zt. nicht begründbare Zellaktivität benützt werden, zeigt doch, dass gerade in den Bereichen, die unseren Sinnen ohne Hilfsmittel verschlossen sind, atemberaubende Dinge geschehen, für die die traditionelle Philosophie und damit verbundene Begriffe wie eben Natur, Natürlichkeit, überfordert, bzw. überstrapaziert sind. Kant und Nietzsche liest man am besten ohne Kenntnisse in der Atomphysik und Astrophysik.

Biologen und Hirnforscher sind ja im Moment die Begründer eines modernen Atheismus, was für mich ebenso absolut ein Überstrapazieren der Ergebnisse ihrer Arbeit ist.

Ich denke, dass Sie das Vokabular einer atheistischen Wissenschaftsströmung benutzen, die unbewiesene Vorstellungen, für gegeben setzt. So ist der Konstruktivismus für mich
und seine Vorstellungen von der Hirntätigkeit unvollkommen und ohne die Beschreibung der Wellennatur und Rechenarbeit von Hirntätigkeit nicht berechtigt zu sagen, das Gehirn erschafft das Bild von der Wirklichkeit. (Alle unsere Sinneseindrücke werden in Form von Schwingungen registriert - und alles schwingt auch !)
Die These der Rechenarbeit (Wellenrechner) unseres Gehirns sehe ich untermauert z. Bsp. durch die musikalischen Phänomene.
So sind Harmonie und Zeiteinteilungen eigentlich Mathematik.
Aber auch das Phänomen der Savants, die teilweise schneller als ein Rechner unglaubliche Zahlen durchrechnen können, deutet darauf hin, dass Steuerung und Mathematik im Universum und in den Lebewesen gegeben sind.
Eine, wie auch immer geartete, zufällige "Natürlichkeit" kann ich nicht mehr in einer wissenschaftlichen Beschreibung dieser Welt unterbringen.

Hier möchte ich noch mal deutlich auf den Dissens von Hammeroff und Penrose mit den atheistischen Konstruktivisten in der Hirnforschung hinweisen.

Es ist also nicht so, dass die Begriffe der atheistischen Wissenschaftsströmung, schon als gültige Definitionen gesetzt sind.
Hier geht es durchaus kontrovers zu.

Wir sollten nun, bei gegenseitigem Respekt, so wie hier geschehen, die theistische und atheistische Sichtweise, diskutieren.
Zumal wir uns wohl einig sind, das traditionelle
Religionen und Ideenlehren unvollkommen waren und mehr oder weniger überholt sind.

Mit freundlichen Grüßen

Walter Keil

PS.: Der Satz von der Wohnungsnot Gottes stammt ursprünglich von Ernst Haeckel (dt. Biologe 1834-1919) einem Zeitgenossen Nietzsches.





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