Abgeschickt von Walter Keil am 08 Mai, 2010 um 21:32:25
Antwort auf: Re: Die Violetten von Henry Grimmer am 07 Mai, 2010 um 10:35:27:
Hallo Henry,
Dein Statement ist mir sehr sympathisch.
Mir gehen z.Zt. alle Religionen gegen den Strich.
Nicht weil Sie irgendein Gottesbild haben, sondern Ihre Abgrenzungswut und das Versteifen auf alte Rituale. Wir sind alle ohne Unterschied
Geschöpfe Gottes, bzw. des Universums, letzteres für alle die "Gott" nicht zulassen können...
Ich persönlich glaube, da bist Du vielleicht anderer Meinung, das die Zeit des Gewichtes der traditioneller Führer zu Ende geht. Der Papst, Königin Elisabeth, und sonstige althergebrachte Würdenträger oder nationale "Führer" verkörpern doch eine kriegerische Eroberungsgeschichte, die in der zusammenwachsenden Welt nur Spaltung und Gegnerschaft symbolisiert. Wir sind alle Weltbürger und Erdlinge, die nur in Gemeinschaft mit einer gesunden Biosphäre und den kosmischen Strukturen existieren können. In Amerika kann man dieses alte "Leadership" - Denken und Unterwerfungsideal noch sehr stark vorfinden.
"All we need is love" und "Give Peace a Chance" sang John Lennon, der spät zum Atheisten wurde, nach dem er seine indische Religosität abgelegt hatte und legte damit eine kulturelle Keimzelle an, die hoffentlich bald neu aufgehen wird.
(Er sang auch "Instant Karma")
Zum Opferkult im Christentum: es ist eine Variante des Judentums und anderer religöser Rituale der Zeit vor mehr als 2000 Jahren. Dort wurden noch Tiere und Gaben geopfert.
Also das zieht sich durch alle alten und uralten Kulturen.
Nun, bei Jesus sehe ich das anders: Er sagt ausdrücklich "Ich bin das Leben" in allgemeiner Form ! "Trinket mein Blut und esst mein Fleisch"
Das ist dann eine Formel die an die alten Opfer-Rituale erinnert, aber eigentlich ganz anders verstanden werden kann. Nämlich, dass alles Leben vom Leben essen und trinken muss. Nur wenige niedrige Lebewesen kommen ohne die in den Lebewesen enthaltenen Stoffe aus.
Auch ich bin bereit, größtmögliche Toleranz für Andersgläubige zu praktizieren, sehe aber deutliche Grenzen gegenüber fundamentalistischen Ideen.
Teilhard de Chardin war der erste der sagte, die Erde schafft sich eine Sphäre des Lebens und dabei steigt diese Sphäre auf, schließlich und endlich durch die Ausblidung einer geistigen Sphäre, die die Menschheit verkörpert.
Er nannte das "Noosphäre"
Nur, er sagt auch, wenn wir uns dieses Prozesses nicht bewusst werden, kann die Vollendung der Planetisation ( er meinte etwas mehr als die Globalisierung) misslingen.
Das sehe ich auch so.
Ich danke Dir für diese Themenstellung nochmal ausdrücklich. Du hast durch Deine persönliche Haltung und Bildung einen guten Einstieg über die Violetten dazu gefunden. Ich hoffe es gibt noch ein paar weitere Kommentare dazu.
Den Absturz der katholischen Kirche verfolge ich gerade mit einer gewissen Schadenfreude, weil Sie wohl die Wandlungsfähigkeit von Beton zu haben scheint.
Mit freundlichen Grüßen
Walter