Abgeschickt von Walter Keil am 30 Mai, 2010 um 12:06:45
Antwort auf: Eckart Löhr: HvD-Aspekte seines Denkens von Klemens Taplan am 22 Mai, 2010 um 12:17:39:
Hallo Herr Taplan,
recht herzlichen Dank, für diese ausgezeichnete Rezension.
Leider ist mein Interesse an Sekundärliteratur zu Hoimar von Ditfurths Lebenswerk eher gering. Ich denke über Hintergründe und persönliche Neigungen in Ditfurths Arbeit schon immer gerne selbst nach und glaube, dass ich damit wieder in unnötige Nebenschauplätze des Denkens gerate.
(Den damaligen Zeitgeist habe ich, Jahrgang 1945, doch in weiten Teilen, selbst erlebt)
Nur:
Ein bißchen aber, stoße ich mich, an dem Satz:
"...wohl wissend, dass der Dualismus nicht erklären kann, wie denn der Geist auf die Materie wirkt"
Hier suggerieren Sie ja, irgend jemand hätte eine bessere Lösung für das Verhältnis von Geist, Materie, usw…
Ich vermute daher, sie halten die derzeitig atheistische Denkweise für praktikabel.
Ich weiß nicht, ob Sie die Unterschiede zwischen
atheistischer und religiöser Mystik so erkennen wie ich.
Zum Beispiel, die Meme von Dawkins sind, als Erklärungsmodell für das Geistige, ja im Sinne eines naturwissenschaftlichen Nachweises, auch ohne Bestätigung und so irgendwie von mystischer Natur. Es gibt noch kein allgemein respektiertes Modell für das Geistige in der Welt.
Ich habe mich in letzter Zeit wieder mehr mit Erwin Schrödinger beschäftigt. Einem Physiker mit Hang zu philosophischen Aussagen. Der den "Welle-Teilchen-Dualismus" eigentlich durch seine Gleichung, zusammen mit Heisenberg, begründet hat. Die "Wellennatur" der Energie und der Materie spielt, so denke ich, in Erklärungsmodellen über die Wirklichkeit, noch so gut wie keine Rolle. Hier liegt für mich persönlich der Hase im Pfeffer. Ich habe bereits darüber hier im Forum geschrieben.
Erwin Schrödinger zielt mit seinem Denken auch immer wieder auf den ominösen Punkt, wo sich Geist und Materie trifft.
Hirnforschung und Mikrobiologie sind für mich ja eher "Sekundärwissenschaft" in Bezug auf Globalaussagen und ohne Basisfunktion über die Gesamtrealität. Ich halte ja die Physik und die Astrophysik für die einzig denkbaren Basiswissenschaften.
Soweit zum Materie-Geist-Komplex.
Tipp:
Ich kann an dieser Stelle dem quantenphysikalisch vorgebildeten Leser nur die soeben erschienene Doppel-CD empfehlen:
Was ist Materie. Originaltonaufnahmen 1949-1952. 2 CDs [Audiobook] (Audio CD)
Ein, in meinen Augen, hervorragendes Zeitdokument von gültiger Aussagekraft.
Mit freundlichen Grüßen
Walter Keil
PS.: Ein Geist und Materie-Beziehungs-Modell:
Das Erblicken einer schönen nackten Frau löst bei einem Mann messbare körperliche Reaktionen aus.